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Saigon in 3 Tagen

Ein dreitägiger Aufenthalt in Ho Chi Minh Stadt reicht aus, um die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der größten Stadt Vietnams kennen zu lernen. Die bedeutende Metropole im Süden des Landes hieß bis 1975 Saigon und war die einstige Hauptstadt des Landes. Auch heute noch ist der Einfluss der französischen Kolonialmacht spürbar. Bei einer Stadtrundfahrt ziehen die geschichtsträchtigen Gebäude im Kolonialstil die Blicke auf sich. In Ho Chi Minh laden mehrere interessante Museen, Kathedralen und Tempelanlagen zu einem Besuch ein und auch das Umland wartet mit dem interessanten Tunnelsystem von Cu Chi auf. Bei einer zweitägigen Stadtrundfahrt erhalten Touristen einen Überblick über die interessantesten Sehenswürdigkeiten des ersten Bezirks und des Chinesischen Viertels Cholon.

Tag 1: Stadtrundfahrt

Die Besichtigungstour beginnt mit dem Besuch des Palastes der Wiedervereinigung in der Straße Duong Nguyen Du 106, im ersten Bezirk. Das prunkvolle und bedeutendste Gebäude von Ho Chi Minh wurde 1966 errichtet und diente einst als Regierungsgebäude. Bei einer geführten Tour durch den Prunkbau können Palastbesucher die vollständig erhaltene Innenausstattung aus den 60ern und 70ern bewundern und die unterirdischen Bunkeranlagen erkunden. Im Anschluss empfiehlt sich ein Spaziergang durch den wundervoll angelegten Park hinter dem Palastgebäude. Die Grünanlage, welche in mehrere Bereiche unterteilt ist, zählt zu den schönsten Oasen von Ho Chi Minh.

Nur wenige Minuten Fußmarsch entfernt, lädt das Kriegsmuseum, das einstige Museum der amerikanischen Kriegsverbrechen, zu einem Besuch ein. Das zentrale Thema ist die Grausamkeit des Vietnamkrieges. In der Fotogalerie Requiem können Bilder in schwarz-weiß bewundert werden, welche an die einheimischen und ausländischen Journalisten erinnern, die den amerikanischen Krieg nicht überlebten. Die Bilder zeigen schreckliche Szenen von Massenvernichtungen. Das War-Remnants-Museum dokumentiert die Grausamkeiten der unterschiedlichsten Kriege seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu den besonderen Attraktionen des Innenhofs zählen von den Amerikanern beschlagnahmte Panzer und Flugzeuge, die im Vietnamkrieg eingesetzt wurden.

Saigon

Saigon ©TK

Als nächstes steht die Besichtigung der Kathedrale Notre Dame auf dem Programm, die nur zwei Blocks von der Parkanlage hinter dem Palast der Wiedervereinigung entfernt liegt. Die neo-romanische Kathedrale stammt aus dem Jahre 1883 und wurde von der französischen Kolonialmacht errichtet. Die christliche Glaubensstätte zählt zu den bedeutendsten kolonialen Bauwerken in Ho Chi Minh. Sämtliche Ziegelsteine stammen aus Frankreich. Das architektonisch bemerkenswerte Gebetshaus stellt das katholische Zentrum im Süden des Landes dar. Die beiden Türme ragen rund 40 Meter empor und machen schon von Weitem auf das Gotteshaus aufmerksam.

Auch das alte Postamt zählt zu den am besten erhaltenen Kolonialbauten. Das größte Postamt Vietnams ist stark von der französischen Kolonialarchitektur geprägt. Das renovierte Hauptpostamt sorgt mit der gigantischen Schalterhalle und dem überdimensionalen Portrait des Politikers Ho Chi Minh für Begeisterung. Links vom Eingang zeigt eine riesige Karte die einstige, von den Franzosen eingenommene, Gartenstadt und Cholon, das Viertel der Chinesen. Die Flanken des alten Postamts werden von kunstvollen Darstellungen von berühmten Persönlichkeiten aus der Kolonialzeit geschmückt.

Eine weitere architektonische Meisterleistung aus der Kolonialzeit ist das Rathaus in der Straße Nguyen Hue. Das vom französischen Kolonialstil dominierte Bauwerk zählt zu den beliebtesten Fotomotiven der einstigen Hauptstadt. Das romantisch beleuchtete Rathaus ist auch nach Einbruch der Dunkelheit ein Touristenmagnet.
Der zentral gelegene Binh Tay Markt lädt nicht nur zu einem Bummel ein, Touristen erhalten auch einen Einblick in die Tradition und Kultur Chinas. Im Westen von Chinatown gelegen, lockt der riesige Markt mit einer breiten Palette an Gold- und Silberschmuck, hochwertiger Seide und kunstvollen Seidenmalereien. Zudem hat sich der Binh Tay Markt mit der traditionell gefertigten Keramikware einen Namen gemacht.

Touristen sollten es sich keinesfalls entgehen lassen, ein exklusives Dinner an Bord einer traditionellen Dschunke zu genießen. Während des romantischen Abendessens bieten sich wundervolle Ausblicke auf den Saigon River und die beleuchtete Stadt.

Tag 2: Stadtrundfahrt

Am nächsten Morgen steht erneut eine erlebnisreiche Stadtrundfahrt auf dem Programm. Das erste Ziel ist Chua Giac Lam, die älteste Pagode von Ho Chi Minh. Die Pagode wurde 1744 erbaut und stellte für 10 Mönche die Heimat dar. Das buddhistische Bauwerk ist sowohl von den Einflüssen des Daoismus als auch von konfuzianischen Einflüssen geprägt. Die 118 vergoldeten Figuren stellen Buddha in unterschiedlichen Posen dar. Besonders beeindruckend sind die kunstvollen Holzschnitzereien am Altar ebenso wie die knapp 100 Säulen, welche das Dach des markanten, turmartigen Bauwerks stützen.

Chinatown zählt zu den touristisch interessantesten Stadtteilen, da dieses Viertel mit einer Vielzahl an Pagoden, Sehenswürdigkeiten, Shops, Restaurants und traditionellen Apotheken aufwartet. Bei einem Spaziergang durch Cholon lädt die sehenswerte Pagode Hia An Hoi Quan zur Besichtigung ein. Die Pagode ist für die detailreichen Verzierungen und die zum Teil vergoldeten Holzschnitzereien bekannt. Von der Decke des buddhistischen Bauwerks hängen riesige Räucherspiralen. Chinatown beherbergt auch die besuchenswerten buddhistischen Pagoden Quan-Am ebenso wie Thien-Hau. Für die Erkundung von Chinatown sollten mindestens 3 Stunden eingeplant werden. Nach dem Mittagessen in Chinatown können Touristen eine unvergessliche Fahrt in einer traditionellen Fahrrad-Rikscha zum Historischen Museum unternehmen.

Das Historische Museum befindet sich im Norden des ersten Bezirks. Museumsbesucher können bei einem Rundgang wertvolle Artefakte und historisch bedeutsame Gemälde bewundern, welche die Geschichte des Landes dokumentieren. Das Museum gewährt einen Einblick in die ersten Entwicklungsstufen des Landes, jene Zeit, als die Franzosen Vietnam kolonialisierten und das Ende der Kolonialzeit. Einen Blickfang stellen auch die Buddha-Abbildungen aus dem asiatischen Raum dar. Besucher können alte Kunstgegenstände der Cham und Khmer ebenso wie diverser ethnischer Minderheiten bewundern. Zu den Highlights zählen die Vorstellungen des Wasserpuppentheaters. Das Historische Museum wurde auf dem Areal des Saigon Zoos errichtet. Der Tierpark belegt Rang acht der ältesten Zoos weltweit. Das familienfreundliche Ausflugsziel ist die Heimat von mehr als 100 verschiedenen Säugetierarten, diversen Reptilien und exotischen Vogelgattungen.

Ebenfalls auf dem Gelände des Tierparks gelegen, zieht der Botanische Garten von Saigon Touristen an. Naturliebhaber finden hier zahlreiche seltene Orchideenarten, tropische Zierpflanzen und eine exotische Vegetation. Touristen können der Hektik der Großstadt entgehen und einen Spaziergang durch den gepflegten Botanischen Garten unternehmen.
Im Anschluss an das Abendessen im einem lokalen Restaurant empfiehlt sich eine Shoppingtour im Saigon Square 1 oder 2.

Tag 3:

Nach der zweitägigen Stadtrundfahrt bietet sich ein Ausflug zu den rund 65 Kilometer entfernten Tunnelanlage von Cu Chi an. Das Tunnelsystem war zur Zeit des Vietnam Krieges ein militärisch bedeutsames Gebiet. Die bis zu 200 Kilometer langen und maximal 25 Meter Tiefen Höhlen dienten nicht nur der Verteidigung, sie wurden auch für Blitzangriffe genutzt.
Die ersten unterirdischen Gänge wurden im Jahre 1948 angelegt, als Vietnam gegen die französische Kolonialmacht Krieg führte. In den ersten Tunnel wurden Waffen ebenso wie Vorräte gelagert und es fanden auch Menschen Schutz. In den 60ern wurde das Tunnelsystem ausgebaut. In den drei Ebenen der rund 200 Kilometer langen Gängen wurden nicht nur Lazarette, sondern auch Schlafgelegenheiten eingerichtet. Im Laufe der Zeit wuchsen unterirdische Städte heran, welche auch Schulen und Büros beherbergten. Einst wurden nahe der Eingänge Fallen aufgestellt und die unauffälligen Klapptüren wurden mit Laub und Gras getarnt. Heute werden die Tunnel ausschließlich zu touristischen Zwecken genutzt. Der Großteil der Tunnelanlage ist verfallen. Touristen haben die Möglichkeit, einen 90 Meter langen Gangabschnitt unter der Erde zu erkunden. Ein unterirdisches Museum erinnert an den Vietkong-Krieg. Touristen können zum weltweit einzigartigen Tunnelsystem entweder mit dem Taxi anreisen oder in Ho Chi Minh eine organisierte Tour buchen. Besonders preisgünstig ist die rund 90 minütige Fahrt mit dem öffentlichen Bus Nummer 13, der an der Station Ben Tanth in Ho Chi Minh und am Busbahnhof im Cu Chi hält. Busreisende steigen nun in den Bus Nummer 79, um zu den Höhlen zu gelangen. Die Erkundungstour der Tunnel von Cu Chi kann mit einem Besuch des größten Tempels des Landes kombiniert werden. Der buddhistische Tempel Cao Dai lockt nicht nur Gläubige, sondern auch Besucher aus aller Welt an.

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