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Phat Diem

30 Kilometer von Ninh Binh, etwa 120 Kilometer südlich von Hanoi liegt Phat Diem, ein kleiner Flecken Erde, der als bedeutendes Zentrum der römisch-katholischen Kirche in Vietnam gilt. Der christliche Glaube hat in dieser Region nicht seine längsten Wurzeln, Missionare sind mit den europäischen Seefahrern vor einigen Jahrhunderten an diesen Ort gelangt und unter französischer Kolonialherrschaft ist die Missionierung Vietnams so vorangetrieben worden, dass das seine Spuren hinterlassen hat.

Vietnam hat immerhin die viertgrößte katholische Bevölkerung in Asien. Während der Zeit des Kommunismus hatten die Katholiken natürlich nicht den einfachsten Stand, einige der bekanntesten Kirchenvertreter des Landes haben in den vergangenen Jahrzehnten lange unter Hausarrest gestanden oder sogar im Gefängnis gesessen. Wie so vieles ändert sich das heute aber zum Besseren, in Vietnam gilt lange bereits Religionsfreiheit, zumindest offiziell, und der vietnamesische Ministerpräsident hat sogar schon dem Papst einen Besuch abgestattet.

Für europäische Besucher ist Ninh Binh auf eine besondere Weise spannend. Das Bistum Phat Diem ist im 20. Jahrhundert gegründet worden, also nicht gerade alt, der der Königin des Rosenkranzes geweihte Kirchenkomplex im kleinen Kim Son stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Kombination aus asiatischer Architektur und altbekannter Bildsprache wirkt exotisch und vertraut zugleich, dadurch, dass der Ort zu klein für die Kirchengebäude wirkt, wohnt der Szenerie eine proportionale Ursprünglichkeit inne, wie man sie sonst nur aus einigen südeuropäischen Ländern kennt.

Motorradfahrer in Phat Diem

Motorradfahrer in Phat Diem ©TK

Beinahe 150.000 Gläubige zählt die Diözese Phat Diem, mehrere dutzend Priester sind in 65 Kirchengemeinden aktiv.

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