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Hoa Binh

Hoa Binh heißt Frieden – und wer aus dem etwa 75 Kilometer nordöstlich liegenden, umtriebigen Hanoi in die ländliche Region mit ihrer gleichnamigen Hauptstadt kommt, die traumhafte Bergkulisse, das gewaltige Song Da Wasserreservoir vor sich, der spürt den Sinn dieses Namens wie nur an wenigen anderen Orten auf der Welt.

Weniger als eine Million Menschen leben in den zehn Provinzen Hoa Binhs, viele verschiedene Ethnien sind darunter, wobei die Muong mehr als die Hälfte ausmachen. Hoa Binh ist die Region dieses teilweise noch sehr traditionell lebenden Bergvolkes, in keiner anderen spielt es eine vergleichbar große Rolle, pflegt seine Traditionen und seine Kultur wie hier.

Im 19. Jahrhundert hieß die Gegend eine Weile auch einfach Muong, Hoa Binh ist die Heimat zahlreicher Bergvölker und die friedliebende, ursprüngliche Koexistenz dieser Gemeinschaften in einer an vielen Stellen noch intakten Natur wirkt nicht nur auf „westliche“ Globetrotter wie ein Magnet.

In den Dörfern Hoa Binhs mit ihren Langhäusern hat man sich darauf eingestellt, bietet lokale Grillköstlichkeiten, Reis und abenteuerliche Schnäpse feil, führt traditionelle Tänze und Musikdarbietungen auf. Wichtig sind natürlich Agrar-, aber auch Forstwirtschaft, hier wird Tee und Zuckerrohr angebaut. Kontrastiert wird die Ursprünglichkeit der Bergvölker durch den wirtschaftlichen Aufschwung, sichtbar ist das gerade in der Stadt Hoa Binh, wo Bauindustrie ansässig ist, Zementfabriken stehen, aber auch Hersteller von Konsumgütern produzieren.

Hoa Binh

Hoa Binh ©iStockphoto/Willy Seto

Hoa Binh liegt durch die schnelle Erreichbarkeit über eine gut ausgebaute Schnellstraße spürbar im Einzugsgebiet Hanois, was zur Folge hat, dass die Region überwiegend von Tagesbesuchern besucht wird und nicht zufriedenstellend von der Tourismuswirtschaft profitiert. Wer die Gelegenheit hat, in einem der vergleichsweise wenigen Gästebetten in den Bergregionen Vietnams zu nächtigen, der sollte das nutzen. Wolkenverhangene Berge, morgendlich dampfende Reisfelder und der Stausee, ein Geschenk der Sowjets an das vietnamesische Volk, wirken in den frühen Morgenstunden einfach tausendfach so schön.

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