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Saigon – Der Zauber Vietnams in einer Stadt

Ich hatte vor kurzem das Glück einen mehrtägigen Aufenthalt in Vietnam wahrnehmen zu können. Als wichtigste Reisevorbereitung ist es zunächst nötig ein Einreisevisum zu beantragen. Das kann in Deutschland bei der vietnamesischen Botschaft erfolgen oder über das Internet bei einem Visaservice. Ich habe das Visum im Internet beantragt. Das war deutlich billiger als über die Botschaft und auch schneller. Allerdings blieben zunächst die Zweifel, ob dieses von Privatleuten in Vietnam vor Ort besorgte Visum, auch tatsächlich zur Einreise befähigt. Schließlich wurde mir nur ein PDF mit einem Dokument auf vietnamesisch zugesendet, worauf mein Name und der von anderen zum gleichen Zeitpunkt einreisenden Personen befand.

Die Einreise funktionierte allerdings problemlos mit diesem Dokument. Nach Bezahlung der Visagebühr (in US Dollar) am Flughafen von Saigon konnte der Urlaub losgehen. Saigon, bzw. mittlerweile offiziell Ho Chi Minh City genannt, ist die Hauptstadt Vietnams und umfasst als solche auch mehrere Millionen Einwohner. Allerdings findet man sich relativ problemlos zu recht, denn die touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten befinden sich größtenteils in der Innenstadt und sind auch zu Fuß gut zu erreichen. Sollte man doch einmal müde vom vielen herumlaufen sein, so kann man für wenig Geld ein Taxi oder eines der vielen Mototaxis (also ein Moped mit Taxifahrer) nehmen, die wirklich an jeder Ecke herumstehen und einen ansprechen.

In Saigon habe ich mir insbesondere die bekannteren Sehenswürdigkeiten angesehen. Hierzu zählt z.B. eine Kirche im Stil von Notre Dame und ganz in der Nähe das alte Postamt. Sehr schöne Gebäude, die auch an die französische Kolonialzeit erinnern. Ganz in der Nähe findet man den National Palace, der an einen Park angrenzt. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Auch der Eintritt hält sich mit etwa einem Euro im Rahmen. Innerhalb des National Palace findet man den Scharm der 60er und 70er Jahre. Insgesamt ist es weniger ein Palast als vielmehr ein Regierungs- und Lagezentrum, welches auch im Vietnamkrieg für planerische Tätigkeiten von der südvietnamesischen Führungsriege genutzt wurde.

Saigon

Saigon ©TK

Nachts lohnt es sich möglichst früh zum Abendessen aufzubrechen. Die Vietnamesen sind nämlich Frühaufsteher und so kann es sein, dass wenn man gegen halb Zehn Uhr Abends in ein Restaurant geht, man ganz alleine ist und um einen herum schon die Stühle hochgestellt werden. Das Nationalgericht „Pho“ kann ich dabei nur empfehlen. Hier handelt es sich um eine Nudelsuppe mit allerlei Gemüse und Hühnchen oder Rindfleisch. Sehr lecker, günstig und vom Geschmack her ganz anders als das Essen, welches man vielleicht vom „Standard Chinesen“ zu Hause kennt. Empfehlen würde ich das Restaurant „Pho 2000“. Hier hat schon Bill Clinton gegessen, was ein Bild an der Wand bezeugt. Mein Reiseführer hatte mir dieses Restaurant empfohlen. Dadurch kann man aber auch sicher sein, dass das Essen auch für den europäischen Magen verträglich ist. Somit muss man sich also nicht unbedingt auf das Abenteuer einer Garküche auf der Straße einlassen. Das Pho 2000 liegt direkt neben dem Binh Thanh Market. Das ist ein riesiger überdachter Markt mit zig Verkaufsständen, an denen es alles, vom T-Shirt bis zu Gewürzen und frischem Obst, zu kaufen gibt. Ein Besuch lohnt sich wirklich. Vor allem, weil hier auch viele Einheimische einkaufen und man richtiggehend in dieses fremdländische exotische Treiben hineingesogen wird. Ich bin außerdem einmal später am Abend in das Apocalypse Now gegangen. Das ist eine sehr bekannte Disko, die auch einige Touristen und Auswanderer anzieht. Ich war allerdings etwas enttäuscht, denn mit einer modernen Disko hat das Ganze wenig zu tun. Die Räumlichkeiten sind eher klein und eine wirkliche Tanzfläche gibt es nicht, da überall Tische rumstehen, an denen sich die Vietnamesen herumstehen und einen Whisky mit Redbull nach dem Anderen trinken. Allerdings muss ich zugeben, dass das Ganze dadurch seinen eigenen Charme erhält. Schließlich geht man ja auch in den Urlaub um etwas Neues zu erleben.

Verlässt man die zentrale Innenstadt von Saigon, so würde ich einen Ausflug in den Stadtbezirk von Cholon empfehlen. Dieses chinesische Viertel bietet viele interessante Tempel. Hier kann man zur Ruhe finden und die oftmals chinesischen Besucher beobachten, die Räucherstäbchen anzünden und Opfergaben darbieten. Kehrt man dann wieder in die Straßen von Saigon zurück, fühlt es sich an als wäre man in einer ganz anderen Welt gelandet. Hunderttausende, wenn nicht Millionen, von Motorbikes befahren die breiten Straßen und machen einen Höllenlärm. Versucht man hier die Straße zu überqueren, sollte man schon etwas Mut aufbringen, denn Ampeln oder Zebrastreifen gibt es zwar, doch wird sich oft nicht daran gehalten. In diesem Sinn: Langsam über die Straße gehen und bloß nicht stehen bleiben. Der Verkehr fließt dann, oftmals beängstigend nah, um einen herum.

Nach insgesamt vier Tagen in Saigon musste ich leider diese sehr schöne und tagsüber wirklich lebhafte Stadt schon wieder verlassen. Ho Chi Minh City bietet eine interessante Mischung aus vietnamesischer Unbekümmertheit und der Ahnung von wirtschaftlichem Aufschwung und Modernität. Diese Stadt muss einen einfach in ihren Bann ziehen.

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