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Vietnam Reisebericht: Von Hanoi nach Saigon

Vietnam Reisebericht einer Tour von Hanoi bis Saigon mit Zwischenzielen in Danang, Hoi An, Nha Trang und Dalat. Dies ist die Route gewesen, die ich vom Norden, angefangen in Hanoi bis zum Süden nach Saigon zurückgelegt habe. Halong Bay und Mekong Delta sind hier nicht eingezeichnet. Halong Bay ist im Norden bei Hanoi und das Mekong Delta ist im Süden bei Saigon. Und nun hoffentlich viel Spaß mit meinem Reisebericht.

1. Tag Hanoi

Die Nacht in Bangkok bin ich wachgeblieben, da der Flieger nach Hanoi schon um 6:45 Uhr ging (CheckIn 4:45). Entsprechend übernächtigt bin ich in Hanoi angekommen.

Erster Schreck dann als mein Gepäck nicht auf dem Laufband erscheint. Am Ende stehe ich alleine mit einer Japanerin am Laufband, die auch noch auf ihr Gepäck wartet. Ich bleibe natürlich cool, als würde mir das jeden zweiten Tag passieren, daß mein Gepäck 10 Minuten nachdem alle anderen bereits weg sind, noch nicht da ist. Die Japanerin ist da vielleicht auch wegen Fukushima deutlich aufgeregter. Aber plötzlich kommt jemand vom Flughafenpersonal angerannt und meint, dass noch zwei Gepäckstücke kommen. Glück gehabt!
Dann erst einmal in ein Taxi. Mit der Erfahrung eines Weitgereisten verlange ich souverän nach dem „Meter“ (Toxometer), der aber längst läuft. Immerhin weiss der Fahrer nun mit wem er es zu tun hat. Oder auch nicht, denn nachdem ich im ihm die Adresse meines Hotels mitgeteilt habe teilt er mir mit, dass das Hotel geschlossen hat, er aber eine sehr gute Alternative ganz in der Nähe kennen würde. Da hat er natürlich die Rechnung ohne mich gemacht, denn nachdem ich in Bangkok schon einmal übers Ohr gehauen wurde, habe ich mir die letzten Tage alle Tricks und Betrugsversuche der Kameraden im Internet angelesen. Ich kenne also nun ca. 70 populäre Möglichkeiten, wie man Touris übers Ohr hauen will und bin gewappnet. „Das Hotel hat zu“ ist ein Klassiker für Hanoi. Also sage ich ihm, dass mein Bruder bereits seit 3 Tagen in dem Hotel wohnt und mich dort erwartet. Wir hätten eben erst miteinander telefoniert. Daraufhin versteht der Bursche plötzlich kein Wort Englisch mehr. Das Hotel ist natürlich auch nicht zu. Habe es ja erst die Nacht vorher gebucht.

Das Hotel ist wirklich sehr schön und ideal mitten in der Altstadt gelegen. Kommt man raus, ist man mitten in Trubel. Auch das Zimmer ist ok. Ist zwar was dunkel, da das Fenster nur in einen Innenhof rausgeht, dafür aber absolut ruhig, trotz der Lage.

Blick von der Dachterasse des Hotels Serenade in Hanoi

Blick von der Dachterasse des Hotels Serenade in Hanoi

Also kurz ein wenig Gepäck ausgepackt und erst einmal nen Kaffee in der Stadt trinken. Hierbei stelle ich schnell fest, dass die Vietnamesen durch ein höfliches Kopfschütteln mit dem Worten „Thank You“ begleitet anscheinend erst recht dadurch animiert werden noch penetranter zu werden. Also gehe ich nach einigen Minuten nur noch wortlos mit gesenktem Kopf an ihnen vorbei.

Der Verkehr in Hanoi ist wirklich beeindruckend. Und noch beeindruckender ist es, mit welcher Gelassenheit die Vietnamesen eine Strasse überqueren während gleichzeitig hunderte von Mopeds an ihnen vorbeifahren. Ich gucke mir das einige Zeit an und bin, nachdem plötzlich 6 Vietnamesen um mich rumstehen und mir etwas verkaufen wollen, gezwungen, nun auch die Strasse zu überqueren, um den Jungs zu entkommen. Klappt auch alles besser als gedacht und nach dem zweiten oder dritten mal geht man schon ganz cool über die Strasse.

Dann endlich ein Cafe. Kaum sitze ich dort kommt ein junger Vietnamese mit Badelatschen in der Hand auf mich zu und zeigt auf meine Schuhe. Ich verstehe schnell, dass man in diesem Kaffee wohl die Schuhe vor dem Laden auszieht. Also ziehe ich die Schuhe aus und übergebe sie dem freundlichen Vietnamesen. Anschließend bemerke ich, dass alle in dem Cafe ihre Schuhe noch anhaben. Da kommt der Junge auch schon zurück mit meinen Schuhen. Nun begreife ich langsam, dass er meine Schuhe gewaschen hat bzw. angefeuchtet hat, denn die Schuhe waren nagelneu. Für diesen Dienst will er nun 100.000 Dong (ca. 3 Euro) haben. Nach zähen Verhandlungen einigen wir uns auf 30.000 Dong. Der Cafebesitzer meint anschließend noch, mehr als 10.000 hätte ich nicht geben sollen. Hätte er auch mal während der Verhandlung sagen können. Diese Masche war bei den 70 Möglichkeiten der Touristenabzocke leider nicht dabei. Ärgerlich.

Anschließend noch etwas durch die Stadt gelaufen und bei einer Reiseagentur, die ich mir vorher im Internet rausgesucht habe sowohl ne Tagestour mit Mountainbiking, Bootstour und Tempelbesuch gebucht als auch eine 3 Tagestour in die Halongbucht am 20.04. Zusätzlich auch noch nen Flug nach Danang gebucht, um nicht zu viel Zeit mit Bus oder Bahn zu verlieren.

Danach erst einmal was essen in dem Restaurant, was mir in der Agentur empfohlen wurde. Ich esse nicht viel und sage der Kellnerin „Was too much“. Bestelle aber schnell noch einen Obstteller hinterher. Das Fleisch ist gewöhnungsbedürftig.

Essen Hanoi

Essen Hanoi

Dann zurück ins Hotel, um erst einmal meine Wäsche in die Hotelreinigung zu bringen. Um 16 Uhr bin ich dann ins Bett, um bis zum nächsten Morgen durchzuschlafen.

19:30 dann ein Klopfen an der Tür. Keine Reaktion von mir. Klopfen wird lauter. Keine Reaktion von mir. Klopfen wird nun durch „Hello Sir“-Rufe begleitet. Ich rufe: I`m sleeping. Klopfen hört nicht auf. Anscheinend ein Notfall, vielleicht brennts ja. Stehe also auf und öffne die Tür. Vor mir eine Viatnamesin aus dem Hotel: Housekeeping Sir. Wanna have any Longdrinks?“ Antworte: „No, wanna sleep“ und schliesse die Tür.

Bin nun natürlich hellwach, was aber auch nicht verkehrt ist, da nur am Wochenende der berühmte Nachtmarkt genau in der Straße vor dem Hotel stattfindet. Dusche kurz und raus auf den Nachtmarkt. Ansich alles wie am Tag. Nur noch mehr Verkaufsbuden und nun alles hell beleuchtet. Renne also ne Stunde über den Markt und mache einige Fotos. Anschließend zurück ins Hotel und wieder schlafen.

Nachtmarkt Hanoi
Nachtmarkt Hanoi

2. Tag Hanoi

Schlafe bis 12 Uhr, nur unterbrochen nur durch zweimal permanentes Klopfen des Roomservice und der Wäscherei, die meine Sachen zurückbringen will. Habe aber von innen abgeschlossen und stelle mich tot. Nach gefühlten 20 Minuten gehen auch beide wieder weg. So langsam verstehe ich, wieso sich die Amerikaner an den Vietnamesen die Zähne ausgebissen haben.

12 Uhr aufgestanden. Kurz geduscht und dann Sightseeing. Bin ja nicht umsonst hier. Erstes Ziel ist der romatische kleine See von Hanoi. Beim See angekommen frage ich mich, wie man so nen Tümpel als eines der Wahrzeichen der Stadt verkaufen kann. Mache natürlich trotzdem fleissig Fotos.

Hoan-Kiem-See
Hoan-Kiem-See

Anschliessend zum Literaturtempel. Nehme mir hierfür ein Taxi, da ich den „Motorbikes“ nicht traue, dessen Fahrer alle einen Helm tragen, die Touristen aber ohne Helm fahren lassen. Vor dem Hintergrund, dass Vietnam bezogen auf die Einwohnerzahl das Land mit den weltweit meisten Verkehrstoten ist, ist das Taxi wohl die richtige Wahl.

Literaturtempel in Hanoi
Literaturtempel in Hanoi

Anschließend dann zu Fuß weiter zum Ho Chi Minh Komplex. Ganz nett dort. Bekomme auch die „Changing of the guard“ mit. Das haben sie eiskalt von den Briten kopiert.

Ho Chi Minh Komplex
Ho Chi Minh Komplex
Ho Chi Minh Komplex
Ho Chi Minh Komplex
Ho Chi Minh Komplex
Ho Chi Minh Komplex

Dann zu Fuß zurück in die Altstadt. Nach 2 Stunden Fußmarsch komme ich irgendwann am anderen Ende des Sees raus und ärger mich, dass ich zwischendurch nicht mal nach dem Weg gefragt habe.

Da es inzwischend dunkel ist, gehe ich eine Rooftop-Bar mit Blick auf den Hauptplatz der Altstadt und esse dort eine Kleinigkeit. Zudem natürlich auch eine schöne Location für ein paar Fotos.

Hanoi
Hanoi

Schiesse ein paar Fotos mit Blitz, da ich nicht mehr weiß, wie man bei der Kamera den automatischen Blitz ausstelllt. Hatte mir meine Schwester auf Bali erklärt aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Fummel 5 Minuten an der Kamera rum aber es blitzt immer. Muss unbedingt nach meinem Urlaub nen Fotokurs machen. Am Nebentisch ausgerechnet eine deutsche Familie. Ich muss mir mit anhören, wie das Familienoberhaupt seiner Tochter erklärt, wieso eine Blitzaufnahme in Dunkelheit bei weit entfernten Motiven keinen Sinn macht und wie man es besser macht. Ich gebe mich nicht als Deutscher zu erkennen und schweige.

Nach dem Essen dann zurück ins Hotel, um noch ein wenig zu arbeiten.

3. Tag Tagesausflug

6 Uhr aufgestanden, da um 7 Uhr Treffpunkt für die Tagestour ist. Geht dann auch wirklich pünktlich um 7 Uhr los. Zunächst 2 Stunden Fahrt mit einem Bus.

Schlafender Vietnamese
Schlafender Vietnamese

Unsere Gruppe besteht aus 8 Personen + Guide. 5 Australier, eine Neuseeländerin, eine Isländerin und ich. Erstes Ziel sind zwei Tempel.

Tempel in der Nähe von Hanoi
Tempel in der Nähe von Hanoi
Tempel in der Nähe von Hanoi
Tempel in der Nähe von Hanoi
Reiter, der da für ein Touristenfoto steht
Reiter, der da für ein Touristenfoto steht

Nach 2 Stunden kommen wir an und ich stelle fest, dass in Vietnam nicht überall nur Mopeds durch die Gegend fahren. Alles ist deutlich weniger touristisch und deutlich ruhiger. So hab ich mir das vorgestellt. Nach dem Besuch von 2 Tempeln dann rauf aufs Mountainbike und es geht 15km lang quer durch Reisefelder und Dörfer. Sehr schön.

Mountainbiking
Mountainbiking
Mountainbiking
Mountainbiking

Um 12:30 dann Mittagessen in einem netten Lokal. Da das Fleisch hier in Vietnam anders als in Deutschland ist habe ich mich bei der Touranmeldung als Vegetarier ausgegeben. Ich bekomme also als einziger ein völlig anderes Essen als der Rest der Gruppe. Keiner schöpft Verdacht. Von zwei Schüsselchen mit Sojasauce wird von der Gruppe extra eines für mich reserviert, damit dort kein Fleisch reingetunkt wird. Ich sage noch, das würde mir nix ausmachen, aber man besteht darauf. Das Essen ist lecker.

Anschließend dann mit einem kleinen Ruderbot durch das, was man die innerlndische Halongbucht nennt gerudert worden. Auch sehr nett.

Vor dem Boot

Vor dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Auf dem Boot

Nach 2 Stunden Bootsfahrt geht’s dann wieder zurück nach Hanoi. Insgesagt eine schöne Tagestour. Zwar 4 Stunden im Bus gesessen aber dadurch auch viel von der Landschaft gesehen. Zurück im Hotel noch etwas arbeiten.

4. Tag Hanoi

8:30 aufgestanden. Schon der 4. Tag in Hanoi. Ansich wollte ich hier ja nur 2 Tage bleiben aber der Tourveranstalter, den ich haben wollte, hat leider keine Halong Bay Tour vor morgen mehr gehabt. Und flexibel bin ich nicht. Habe mich ja beim Tourveranstalter für Handspan entschieden https://www.handspan.com/ Ist zwar etwas teurer als die anderen aber hat im Internet auch die mit Abstand besten Kritiken. Bei den billigen Veranstaltern geht schon mal gerne was verloren während der Reise. Jedenfalls liest man das. Zudem habe ich ja gestern eine Tagestour außerhalb von Hanoi gemacht, daher sinds ansich nur 3 Tage Hanoi, das ist ok.
Habe für heute noch ein wenig Sightseeing auf dem Programm, nen Video vom Verkehr und einen Besuch bei Madame Hien. Nach dem Frühstück also noch mal in die Rooftop-Bar und nen Video gedreht. Allerdings ist morgens um 9:30 noch nicht viel los auf den Straßen von Hanoi. Abends geht es hier deutlich hektischer zu. Hier trotzdem das Video.
Danach laufe ich dann den vom Lonely Planet empfohlenen Stadtspaziergang ab und mache hier und da Fotos. Die Straßen sind in Hanoi nach Themen sortiert, was sehr praktisch ist, da die Einheimischen so schnell wissen, wo sie hinmüssen, wenn sie was brauchen. In der einen Straße der Markt, in der anderen der Schmied etc. Anbei ein paar Eindrücke:

Bach Ma Tempel in Hanoi
Bach Ma Tempel in Hanoi
Bach Ma Tempel in Hanoi
Bach Ma Tempel in Hanoi
Einkaufsstrasse in Hanoi
Einkaufsstrasse in Hanoi
Stadttor Cua O Quan Chuong in Hanoi
Stadttor Cua O Quan Chuong in Hanoi
Verkäuferin auf einem traditionellem Straßenmarkt in Hanoi
Verkäuferin auf einem traditionellem Straßenmarkt in Hanoi
Einkaufsstrasse in Hanoi
Einkaufsstrasse in Hanoi
Schmied in Hanoi
Schmied in Hanoi
Katholische Kirche in Hanoi
Katholische Kirche in Hanoi
Zwei Vietnamesinnen
Zwei Vietnamesinnen

Als „waschechter Backpacker“ muss man natürlich jeden Dong dreimal umdrehen aber trotzdem habe ich beschlossen, mir heute etwas zu gönnen. Es soll ins Madame Hien gehen, angeblich einem der besten Restaurants in der Stadt. Als ich dort um 14:30 ankomme wird mir mitgeteilt, dass es ab 14 Uhr nur noch Snacks gibt. Super. Aber ich will die 200 Meter von meinem Hotel auch nicht umsonst gelaufen sein, also entscheide ich mich für Snacks. Bestelle dann so eine Art Frühlingsrolle, die allerdings anstatt mit Teig mit Reispapier umwickelt ist und gebratenen Reis mit Ei. Frage sicherheitshalber nach, ob das Reispapier essbar ist, was bejaht wird. Schmeckt alles so lala. Der Spaß kostet mich stolze 300.000 Dong, ca. 9 Euro.

Madame Hien
Madame Hien
Vietnamesische Frühlingsrollen
Vietnamesische Frühlingsrollen
Fried rice with egg
Fried rice with egg

Dann zurück ins Hotel, da ich ja noch meine Unterkunft in Da Nang buchen muss, wo ich nach der Halong Bay Tour abends noch hinfliegen werde. Ansich ist Da Nang wohl kein Ort, wo man unbedingt einen Tag verbingen muss, da ich aber erst um 23 Uhr lande, werde ich erst am nächsten Tag nach Hoi An weitereisen, obwohl es ansich nur 50km entfernt ist. Entscheide mich für das Sunriver Hotel

Treibe mit dem River Beach Ressort auch gleich noch eine karge Bleibe für Hoi An auf. Dort plane ich 3 Tage zu bleiben, da der Ort einer der schönsten in Vietnam sein soll. Geheimtipp vom Lonely Planet, den wahrscheinlich mittlerweile mehr Menschen kennen als in Asien wohnen. Der Australier neulich auf der Tour meinte auch, man können ne schöne Reise haben, wenn man alle Orte meidet, die der Lonely Planet empfiehlt. Da hier wirklich jeder mit dem Lonely Planet Reiseführer rumläuft ist da vielleicht was dran.
Um 18 Uhr noch ne Kleinigkeit gegessen und zurück ins Hotel. Noch was arbeiten, ein wenig über Halong Bay Reisen informieren und früh ins Bett gehen, da es morgen ja zeitig losgeht. Habe es auch nochmal geschafft, den Verkehr zu filmen. Nun ist mehr los:

5. Tag Halong Bay

Um 6 Uhr klingelt der Wecker. Das frühe Aufstehen bekommt mir nicht. Packe meine Sachen, trinke noch kurz einen Kaffee und dann geht’s auch schon los. Ziel: Die Halong Bucht. Mit schwerem Gepäck auf zur Reiseagentur, wo Treffpunkt ist. Entscheide mich, auf ein Taxi zu verzichten und den Weg zu Fuß zurückzulegen. Von den Strapazen der Wanderung gezeichnet komme ich 5 Minuten später am Treffpunkt an. Die Isländerin von der ersten Tour sitzt auch wieder da. Erfahre, dass sie die gleiche Tour gebucht hat. Das bedeutet, 3 weitere Tage Vegetarier sein, um die Tarnung nicht auffliegen zu lassen. Hatte mich ansich wirklich auf fangfrischen Fisch aus der Halong Bay gefreut. 5 Minuten später kommen weitere Leute. Unter anderem auch die 3 Australierinnen vom Montag. Aber die haben nur die 2 Tages Tour gebucht. Anfänger.
Pünktlich geht’s dann auch schon los. 4 Stunden Busfahrt zur Halong Bucht liegen vor uns. Der Reiseguide stellt sich kurz vor und dann müssen auch die Teilnehmer ran. Erfahre, dass 2 Familien mit 2 bzw. 3 Kindern aus Australien an Board sind, sowie eine Familie aus Hongkong mit 3 Kindern. Dann noch 2 Texanerinnen, und die Isländerin. Nach 2 Stunden halten wir an einem großen Souvenirshop mit angeblich typischer vietnamesischer Handwerkskunst. 25 Minuten lang! Wir sind aber nicht die Ersten. Ca. 20 andere Busse sind schon da. Will mich nicht völlig der Kultur des Landes verschließen und kaufe einen vietnamesischen Kaffee. Weiß anschließend aber nicht, wie er getrunken wird.

Vietnamesischer Kaffee
Vietnamesischer Kaffee

Nach weiteren 2 Stunden erreichen wir die Halong Bucht und steigen aufs Boot um. Angeblich haben wir ein Upgrade auf ein besseres Boot bekommen. Das Boot sieht aber aus, wie alle anderen hier. Gehe auf mein Zimmer und suche nach einem Internetanschluss. Finde keinen. Haben die hier auf dem Boot etwa schon WLAN? Haben sie natürlich nicht. Tolles Upgrade.

Meine Kajüte
Meine Kajüte

Das Schiff bewegt sich und wir fahren an den kleinen Inseln vorbei, die diese Gegend angeblich zu einer der schönsten in Vietnam machen. Leider ist das Wetter mit etwas Nebel nicht ideal aber man kann nicht alles haben.

Um 1 Uhr dann Mittagessen. Sitze mit den beiden Texanerinnen und der australischen Familie an einem Tisch. Sind alle ganz nett. Wieder wird für mich alles extra aufgetischt. Eine der Texanerinnen fragt, ob das Tofu sei, was ich da bekomme. Ich gucke ratlos auf den Teller und antworte mit einem entschiedenen. Yes, thats Tofu. Wanna taste something? Zum Glück will keiner probieren. Ich selber ansich auch nicht. Man fragt mich noch, wie lange ich schon Vegetarier sei und ich antworte: Since 4 years. Dann wird gegessen

Das Boot fährt währenddessen weiter in der Halong Bucht rum. Um 3 Uhr geht’s dann mit einem kleinen Zubringerboot zu einem für diese Gegend typischen schwimmenden Fischerdorf, d.h. die Fischer leben auf schwimmenden Häusern.

Schwimmendes Fischerdorf mit Fischerinnen im Vordergrund
Schwimmendes Fischerdorf mit Fischerinnen im Vordergrund
Schwimmendes Fischerdorf mit Fischerinnen im Vordergrund
Schwimmendes Fischerdorf mit Fischerinnen im Vordergrund

Man erklärt uns, dass die Bucht mittlerweile überfischt ist und die Fischer sich deshalb durch den Tourismus etwas dazuzuverdienen. Daher rudern sie Touristen durch die Gegend. Ich bin überzeugt davon, dass sie sich mittlerweile mit der Fischerei eine Kleinigkeit dazuverdienen und vom Tourismus leben. Wir kommen also an und die Frauen der Fischer, die die Boote rudern stellen sich als Motiv für die Touristenfotos auf. Danach werden wir etwas herumgerudert und anschließend geht es zurück aufs große Boot. Bis zum Abendessen haben wir frei.

Ich mache noch hier und da ein paar Fotos auf dem Boot und fange endlich mal an, eines meiner mitgebrachten Bücher zu lesen. 4 kg Bücher habe im Gepäck und die wollte ich ansich nach der ersten Woche gelesen habe, damit der Ruckack leichter wird. Da das Buch nix taugt überspringe ich 120 Seiten und nehme mir vor, das Ende heute Nacht zu lesen.
Anschließend nochmal raus aufs Deck und noch ein wenig die Halong Bucht geniessen. Stelle fest, dass im Wasser sehr viel Müll schwimmt. Ansonsten ist aber alles ganz schön.
Um 19 Uhr Dinner. Unser Reiseführer erklärt uns, wie die Bucht entstanden ist: Um mongolische Invasoren abzuwehren, soll einst ein Drache über die Halongbucht geflogen sein und hat dabei große Felsbrocken ausgespuckt, um den Invasoren Hindernisse in den Weg zu stellen. Überlege mir, ob ich ihm erklären soll, wie diese Bucht während der letzten Eiszeit wirklich entstanden ist aber nicke stattdessen beeindruckt.
Nach dem Dinner ziehen sich alle recht schnell auf die Zimmer zurück. Sind ja auch alle um 6 Uhr aufgestanden und morgen ist schon wieder um 7 Uhr Frühstück. Langsam wird’s ungemütlich. Auch ich gehe aufs Zimmer und lese mein Buch zu Ende.

Halong Bucht
Halong Bucht
Halong Bucht
Halong Bucht

6. Tag Halong Bay

Wieder um 6 Uhr aufgestanden. 7 Uhr Frühstück und um 7:45 ausgecheckt, um zu einer Höhle zu fahren. Um 8 Uhr erreichen wir die Höhle. Es sind bereits ca. 300 Leute vor uns hier. Hektisches Treiben vor dem Eingang der Höhle. Dann sind wir drin. Ist mir irgendwie alles ein bisschen zu voll hier. Fotos werden aber natürlich wie immer gemacht. Am Ausgang der Höhle dann plötzlich ein Affe auf dem Felsen Sofort 50 Leute vor ihm, um ein Foto zu machen. Ich natürlich auch. Peinlicher können Touristen kaum sein. Mir wird schwindelig und ich will zurück aufs Boot.

Affe in der Halong Bucht
Affe in der Halong Bucht
Höhle in der Halong Bucht
Höhle in der Halong Bucht
Höhle in der Halong Bucht
Höhle in der Halong Bucht

Zurück auf dem Boot wird nur kurz das Gepäck auf ein Zubringerboot geladen und es geht auf ein kleineres Boot, das uns in ein Gebiet fährt, wo unsere Kajaktour startet. Nach 20 Minuten sind wir da. Anschließend Schwimmweste an und rein ins Kajak. Ich muss mir das Boot mit der Isländerin teilen. Rudern ist nicht ihre Stärke. Auch nach 10 Minuten hat sie noch immer nicht kapiert, dass das Kayak auf Richtungswechsel mit ca. 15 Sekunden Verzögerung reagiert. Immer wenn ich bereits die Richtung geändert habe, versucht sie 10 Sekunden später auch noch wie wild die Richtung zu ändern und ich muss ständig gegensteuern, damit wir uns nicht im Kreis drehen. Bin genervt und überlege mir, sie über Board zu werfen, was ich angesichts der vielen Zeugen aber lasse.

Kajakfahrt in der Halong Bucht
Kajakfahrt in der Halong Bucht
Kajakfahrt in der Halong Bucht
Kajakfahrt in der Halong Bucht

Dann rudern wir in einen Kessel, der von großen Felsbroken umgeben ist. Es ist plötzlich herrlich ruhig und man hört nur noch das leise Zwitschern der Vögel. Dann entdecken die 8 Kinder das Echo und schreien sich die Kehle aus dem Leib. Ein Kayak einer anderen Gruppe, was sich in die romantische stille Bucht zurückgezogen hatte flieht entsetzt. Ich nicke den Kindern anerkennend zu.

Danach kommen die Kinder auf die Idee, sich mit den Paddeln gegenseitig nass zu machen. Als ich merke, dass der Isländerin das nicht gefällt mache ich begeistert mit und sage zu ihr: Hey, this are children. Nach einer Stunde kommen wir durchnässt wieder an unserem Boot an. Insgesamt eine schöne Sache, mit dem Kayak durch die Halongbucht zu paddeln.

Auf dem Boot ankern wir noch 3 Stunden in der Bucht. Die Kids sind völlig begeistert, dass sie vom oberen Deck ins Wasser springen dürfen und machen 3 Stunden nichts anderes mehr. Es geht zu, wie auf einem Kindergeburtstag. Um für etwas Ruhe zu sorgen schlage ich Ihnen vor, sie sollen doch mal sehen, wer am längsten tauchen kann aber mein Vorschlag wird ignoriert. Zwischendurch wird von der Besatzung auch noch etwas gekocht. Es geht lustig an Board zu, die Stimmung ist gut.

Um 16 Uhr geht es weiter nach Cat Ba Island, einer schönen kleinen Insel. Wir werden mit dem Bus zum Sunrise Resort gebracht. Ein waschechtes Retortenhotel, ähnlich einem Centerpark, nur etwas gehobener und kitschiger.

Sunrise Resort
Sunrise Resort
Sunrise Resort
Sunrise Resort
Sunrise Resort
Sunrise Resort

Ich gehe kurz auf mein Zimmer, um mir meine Badehose anzuziehen. Aber als ich das Zimmer verlassen will, geht die Tür von innen nicht mehr auf. Ich komme nicht mehr raus. Eingesperrt im vietnamesischen Dschungel! Ich muss mich befreien. Rufe also die Rezeption an und erkläre ihnen, dass ich nicht mehr aus meinem Zimmer komme. Sie teilen mir mit, dass sie jemanden schicken werden. Kurz darauf kommt auch jemand. Ich rufe von innen „Hello“ und jemand ruft von außen auch „Hello“ und geht wieder. Dann tut sich nichts mehr. Ich rufe also wieder die Rezeption an und erkläre nochmal, dass ich nicht mehr aus meinem Zimmer komme. Frage, ob sie nicht jemanden schicken können, der die Tür auch öffnen kann. Diesmal wird meine Lage begriffen und man versucht von außen die Tür zu öffnen, was aber nicht gelingt. Danach steigen 2 Mann über den Balkon in mein Zimmer. Am Ende basteln zwei Vietnamesen von außen und zwei von innen an der Tür. Eine halbe Stunde später haben sie dann ein neues Türschloss eingebaut. Ich bin frei!

Gehe anschließend kurz eine Runde im Pool schwimmen und gönne mir nach dem Schreck eine Stunde Massage. Anstelle der gewohnten asiatischen Esoterikmusik läuft Beethovens Mondscheinsonate. Damit hätte ich hier nicht gerechnet. Respekt.
Anschließend Dinner und um 22 Uhr ziehen sich alle auf ihre Zimmer zurück. Zeit, um noch ein wenig zu arbeiten. Morgen schon wieder um 6 Uhr aufstehen :(

7. Tag Halong Bay

Ich stehe erst um 7 Uhr auf, da ich beschlossen habe, auf das Frühstück zu verzichten. Um 8 Uhr geht es mit dem Bus zu einem ehemaligen Krankenhaus, was komplett in einer Höhle gebaut worden ist und während des Vietnamkrieges als geheimes Hospital genutzt wurde. Erbaut haben es die Chinesen und es wurde während des kompletten Krieges nicht von den Amerikanern entdeckt. Ist wirklich ganz sehenswert, auch wenn das Foto nicht viel hergibt.

Krankenhaus in Höhle
Krankenhaus in Höhle

Anschließend noch kurz in den Pool und um 12:30 ist dann Abfahrt nach Hanoi, wo es für mich mit dem Flieger nach Da Nang weitergeht. Insgesamt stehen uns 1,5 Stunden mit einem Speedboot bevor und danach geht es noch 2,5 Stunden mit dem Bus nach Hanoi. Wir kommen ohne besondere Zwischenfälle pünktlich um 17:30 an, verabschieden uns alle sehr herzlich und ich sage in die gute Stimmung hinein noch: Nice Children und blicke in die stolzen Augen der Eltern. Insgesamt eine nette Tour. Den Norden Vietnams kann ich nun auf meiner Liste abhaken.

Anschließend nehme ich mir ein Taxi zum Airport. Komplett eingecheckt bin ich schon um 19:30. Der Flieger geht aber erst um 21:30. 2 Stunden Aufenthalt, den ich noch ein wenig zur weiteren Reiseplanung nutze. Dann rein in den Flieger und pünktlich um 22:30 in Da Lang gelandet. Checke im Hotel ein und schaue noch eine Stunde viatnamesisches Fernsehen.

Flughafen Hanoi
Flughafen Hanoi
Flughafen Danang
Flughafen Danang

8. Tag Da Nang, Hoi An

Das Hotel, in dem ich in Danang eingecheckt habe hat seine besten Tage hinter sich. Zum einen fließt das Wasser in der Dusche nicht mehr ab und zum anderen hatte ich gestern den halben Vorhang in der Hand als in diesen zuziehen wollte. Aufgrund dessen ist es in meinem Hotelzimmer auch schon um 7 Uhr hell. Um 8 stehe ich dann auf und gehe zum Frühstück, um einen Kaffee zu trinken. Der Kaffee ist ungenießbar und ich beschließe mir außerhalb des Hotels einen richtigen Kaffee zu besorgen. Zudem will ich noch ein paar Fotos machen, um beweisen zu können, dass ich in Danang war. Für 12 Uhr habe ich bereits die Fahrt nach Hoi An geplant.
Danang soll noch nicht so vom Tourismus erschlossen sein. Das Frühstück hat das gezeigt aber an der Hoteltür werde ich sofort von 7 Motorbikefahrern bedrängt. Ich erzähle allen, dass ich bereits ein Taxi nach Hoi An im Hotel gebucht hätte. Aber sie geben keine Ruhe und ich gehe weiter, um mir ein Cafe zu suchen. Insgesamt ist der Verkehr hier verglichen mit Hanoi wirklich beschaulich und auch die Straßen sind viel breiter und alles wirkt deutlich moderner. Das war mir bereits letzte Nacht aufgefallen und bei Nacht könnte man Danag wirklich mit einer mittelgroßen europäischen Stadt verwechseln. Zudem ist es mindestens 5 Grad wärmer in Zentralvietnam. Bereits um 9:30 ist es hier 30 Grad warm. Ich beschließe, mehr zu trinken. Da Hoi An nur 50km entfernt liegt und sich mein Hotel direkt am Strand befindet bin ich positiv gestimmt.

Riverside Hotel Da Nang
Riverside Hotel Da Nang
Da Nang
Da Nang
Da Nang
Da Nang

Finde kurz darauf ein nettes Cafe direkt am Fluß, wo ich einen frisch gepressten Orangensaft und einen Kaffee trinke. Der Kaffee ist sehr gut. Wenn man hier einen guten Kaffee bekommt, dann hat dieser ein leckeres Mokkaaroma. Immerhin hat uns der Reiseführer neulich erzählt, dass Vietnam nach Brasilien der weltweit zweitgrößte Kaffeeexporteur ist. Ich habe das heute Morgen im Internet sicherheitshalber kontrolliert und es stimmt tatsächlich. Das hätte ich nicht gedacht.

Cafe in Da Nang
Cafe in Da Nang

Neben der Flußpromende gibt die Stadt aber wirklich nicht viel her und so bin ich um 11 Uhr wieder auf meinem Zimmer.

Um 12 Uhr dann Taxi nach Hoi An. Um 12:45 im RiverBeach Hotel angekommen. Habe ein großes, einfaches, aber sauberes Zimmer im Erdgeschoss mit Blick auf den Hotelpool. Zudem hat das Hotel einen Private Beach. Für 35 Euro die Nacht kann man da wirklich nicht meckern.

Hotel in Hoi An
Hotel in Hoi An

Gehe zum Strand und bekomme dort wie angekündigt meine Liege plus Handtuch. Habe allerdings keine Kamera dabei, da ich erst auschecken muss, wie sicher die Lage am Strand ist. Der Strand ist aber wirklich sehr schön. Verbringe 2 Stunden auf meiner Liege und gehe danach durch den kleinen Ort am Strand. Die Altstadt ist ca. 5km entfernt. Aber da will ich morgen erst hin. Gehe also zurück zum Hotel und entdecke eine Wäscherei, die deutlich günstiger ist als die Hotelwäscherei. Hole meine Wäsche aus dem Hotel und gebe sie dort ab. Am Beach gibt es unzählige Restaurants mit frischem Fisch und Seafood. Entscheide mich dann aber für ein kleines Restaurant in einer Seitenstraße und bestelle frisch gegrillten Fisch.

Frisch gegrillter Fisch in Hoi An
Frisch gegrillter Fisch in Hoi An

Gegenüber dem Restaurant ist ein kleines Spa. Sie bieten auch einen Haircut an. Da ich Zeit habe und man in Vietnam auch mal beim Friseur gewesen sein muss trete ich ein. Ich habe über dem linken Ohr anschließend eine große kahle Stelle und ärgere mich.

9. Tag Hoi An

Wache um 6 Uhr durch von japanischen Kindern verursachten Lärm auf. Wann gehen die Japaner denn bitte frühstücken? Da ich danach nicht mehr schlafen kann, sitze ich um 8 Uhr beim Frühstück. Das Frühstück ist gut. Mir wird ein frisches Rührei gemacht und auch sonst passt alles. Buche anschließend im Hotel eine Tagestour für morgen. Ziel: Die City und My Son, eine alte Kultstaedte der Chamkultur. Muss wohl leider den doppelten Preis zahlen, da ich der einzige Teilnehmer bin. Das macht es recht teuer. Mir wird mitgeteilt, dass sich der Preis noch halbiert, wenn sich noch jemand findet, der mitfährt. Es wird sich aber niemand mehr finden.
Um 12 Uhr nehme ich den Hotel Shuttle in die City. Dort schaue ich mich ein wenig um, aber auch nicht zu intensiv, da ich ja morgen alles nochmal sehen werde. Der Lonely Planet empfiehlt ein vegetarisches Restaurant in einer der wirklich extrem kleinen und engen Strassen der Altstadt. Ich beschließe, dort essen zu gehen. Trotz Stadtplan ist das Restaurant extrem schwer zu finden. Ich benötige fast eine halbe Stunde dafür. Dann bin ich aber da und bestelle Cao Lầu, ein Gericht, für das Hoi An berühmt ist und ein paar Frühlingsrollen. Cao Lầu besteht aus einer Art Nudeln mit allerhand Toppings wie Salat, Croutons, etc. Sehr lecker. Das Restaurant ist sehr klein und ich bin der einzige Tourist, kein Wunder, denn außer mir wird das hier niemand finden.

Restaurant Hoi An
Restaurant Hoi An
Cao Lau
Cao Lau
Schneider in Hoi An
Schneider in Hoi An

Nach dem Essen schaue ich mich noch ein wenig in der Stadt um, die unter anderem auch für ihre hervorragenden Schneidereien bekannt ist. Lehne aber alle Angebote ab. Bin daher schon um 14 Uhr an der Busstation vom Hotel, wo sie mich um 15:15 abholen werden. Will gerade die Zeit mit dem Lonely Planet verbringen als sich die Mitarbeiterin des Reisebüros, mit dem ich morgen meine Tour machen werde, zu mir setzt. Die muss sich auch langweilen, weil sie den ganzen Tag nur dasitzt und auf die Gäste achtgibt, die zurück zum Hotel wollen. Die Reiseagentur und das Hotel gehören irgendwie zusammen, daher kann man in dem Hotel auch nur die Touren dieser Agentur buchen. Sie heisst Ban und spricht wirklich sehr gut englisch und wir unterhalten uns etwas. Erfahre, dass sie um 14:30 Feierabend hat. Um 14:30 kommt dann auch ihre Ablösung und setzt sich mit zu uns, und wir quatschen weiter. Auch diese spricht sehr gut englisch und fragt mich, ob ich was dagegen hätte, wenn ich sie morgen bei der Tour begleiten würde, sie hätte morgen frei. Sage ihr, dass sie gerne mitkommen kann. Allerdings muss sie das Ganze noch mit ihrem Manager abklären. Die andere sagt, sie würde auch gerne mitkommmen, aber ihr würde beim Autofahren immer schlecht werden und nachmittags, wo wir wieder in der City sind muss sie wieder im Reisebüro arbeiten. Freue mich, endlich mal Vietnamesen kennenzulernen, die einem nichts verkaufen wollen. Ich bekomme sogar noch ein Wasser spendiert und man kauft mir bei einem Straßenhändler eine Süßspeise mit Mango. Schmeckt nicht so dolle. Sage trotzdem: Very good. Verabschiede mich von den beiden und fahre um 15.15 zurück zum Hotel. Mal schauen, ob die wirklich morgen an der Tour teilnimmt.

Zurück im Hotel gehe ich noch etwas am Strand spazieren.

Strand Hoi An
Strand Hoi An
Strand Hoi An
Strand Hoi An
Strand Hoi An
Strand Hoi An
Strand Hoi An
Strand Hoi An

Am Strand sitzen an einer Ecke ca. 25 Vietnamesen in einer Gruppe zusammen. Einer spielt Gitarre, ein anderer hat ein mit Akkus betriebenes Keyboard dabei und die anderen singen und klatschen dazu. Lustige Runde. Gehe vorbei und mache schnell ein Foto. Das merken die aber und lachen sich darüber schlapp. Ich gehe eine Stunde am Strand spazieren. Als ich zurückkomme sitzen die immer noch alle da und einer winkt mich heran.  Der, der mich herangewunken hat, zeigt mir durch Gestikulieren an, dass ich mich setzen soll. Ich setze mich also, da das alles nicht nach einer Verkaufsaktion aussieht und mir wird ein Bier gereicht. Ich erfahre vom einzigen der Gruppe, der ein paar Wörter englisch kann, dass hier eine Familie sitzt, die ihren Sonntagabend mit Musik und Bier am Strand verbringt. Ich muss mit allen anstoßen und wir trinken und die Vietnamesen singen und klatschen zur Musik. Ich singe nicht wirklich mit, da ich die Texte ja nicht kenne. Einige Minuten später wollen sie mich mit Jim verkuppeln. Jim ist 21 Jahre alt und hat keinen Freund. Ansich ist Jim eine gute Partie aber sie spricht leider kein Wort englisch. Daher entscheide ich mich am Ende gegen die Hochzeit. 2 Stunden bzw. 4 Dosen Bier später verlasse ich dann die Runde. Aber lustig, zwei Stunden mit einer Gruppe zu verbringen, mit der ich mich ansich kein Wort unterhalten konnte, da mein vietnamesisch nach wie vor schwächelt und sie kein Wort englisch konnten.

Anschließend hole ich meine Wäsche ab und gehe ins Hotel. Da ich von der Vietnamesin im Reisebüro erfahren habe, dass der Open Tour Bus nach Nha Trang ca. 11 Stunden unterwegs ist, schaue ich, ob ich einen günstigen Flug dorthin von Da Nang aus bekomme. Ich finde aber nur einen Flug einen Tag später. Ich überlege mir, ob ich einen Tag in Hoi An verlängern soll, um den Flug nach Nha Trang nehmen zu können und buche einen weiteren Tag im Hotel übers Internet. Übers Internet deshalb, weil der normale Zimmerpreis im Hotel 60 Dollar beträgt, ich ihn aber übers Internet für 33 Euro buchen kann. Komisch. Aber die Hotelangestellte hat mir selber empfohlen, dass ich online buchen soll. Gehe anschließend im Hotel noch was trinken und unterhalte mich ein paar Minuten mit einer Hotelangestellten. In Hoi An sprechen die Leute aus der Touristikbranche wirklich alle sehr gut englisch, kein Vergleich zu Hanoi.
Anschließend zurück aufs Zimmer und ich schaue mir die letzte Folge von „How i met your mother“ auf CBS online an. Dann ab ins Bett, denn morgen um 7 Uhr ist ja schon wieder Aufstehen angesagt.

10. Tag Hoi An, My Son

7 Uhr aufgestanden, Frühstück und um 8 Uhr geht es los. Es geht nach My Son, einer alten Tempelstadt. Fahrzeug ist eine nagelneue E-Klasse mit eigenem Fahrer, da der Guide sich ja um mich kümmern muss :) Wir fahren los und halten tatsächlich bei der Agentur an, wo die Vietnamesin von gestern zusteigt. Sie heisst Long. Nach einer knappen Stunde kommen wir an. Der Guide ist ein 33 Jahre alter Vietnamese mit Mundgeruch und ich muss mich immer wieder wegdrehen, wenn er mir etwas erklärt. Und er erklärt viel. Kommt ein wenig daher, wie ein oberkluger Lehrer. Ansich weiß ich aber schon alles, da ich mich gestern noch auf die Tour vorbereitet habe und alles bereits gelesen habe. Aber bringe es auch nicht übers Herz, ihm zu sagen, dass ich mich hier ansich nur umschauen und Fotos machen will und er doch mal ruhig sein soll. Gehe mit Long 2 Stunden durch die Tempel, immer wieder unterbrochen durch den Guide. Wenn ich ein Foto mache, während der Guide redet, dann hört er auf zu reden, redet aber an der gleichen Stelle weiter sobald ich das Foto gemacht habe. Bin genervt.

My Son
My Son
My Son
My Son

Anschließend fahren wir zurück nach Hoi An, wo die City Tour weitergehen soll. Auf der Rückfahrt wird Long schlecht. Sie sitzt neben mir und ich frage sie, ob wir nicht mal nen Stop einlegen sollen. Sie will aber weiterfahren. 2 Minuten später stoppen wir und der Guide besorgt einige Plastiktüten. 3 Minuten später muss sie sich im Auto übergeben. Wir halten an. Ich gebe ihr eine Packung Tempo-Taschentücher und Kaugummis. Ihr ist das alles sichtlich unangenehm. Die Vietnamesen sind Autofahren nicht so gewohnt, fahren ja alle nur Mopeds. Wir können sie aber jetzt auch nicht einfach hier in der Wildnis zurücklassen und so fahren wir die letzten Minuten sehr langsam zur Agentur zurück, wo Long dann die Tour abbricht.

My Son
My Son

Nun bin ich ganz alleine mit meinem Guide. Wir schauen uns die City an und er erklärt wieder unendlich viel. Würde so gerne nur einfach still durch die Straßen und Häuser ziehen und ein paar Fotos machen. Um 13 Uhr dann Lunch. Der Guide zieht sich für eine Stunde zurück. Er hat mich in einem ziemlichen Touri Restaurant abgesetzt, wo ein Menu für mich bestellt ist. Natürlich sicherheitshalber wieder vegetarisch. Gefällt mir gar nicht, auch wenn das Essen ok ist. Anschließend geht es weiter. Erkläre ihm dann, dass ich ziemlich müde bin und die Tour bald beenden möchte. Ansich ist der Guide ein netter Kerl, der sich wirklich alle Mühe gibt, mir alles zu erklären. Hat auch extra noch Ausdrucke dabei, die er immer wieder hervorholt. Aber für mich war das einfach etwas zuviel. Aber da kann er ja nix für.

Tempel in Hoi An
Tempel in Hoi An
Japanische Brücke Hoi An
Japanische Brücke Hoi An
Hoi An
Hoi An
Hoi An
Hoi An

Zurück im Hotel will ich dann kurz den Flug nach Nah Trang buchen. Hatte ja gestern Abend gesehen, dass es am 27. noch einen Flug gab. Der ist aber inzwischen anscheinend ausgebucht und am 28. gibt es auch keinen Flug mehr. Da habe ich extra mein Hotel um einen Tag verlängert und nun gibt es keinen Flug mehr. Das Schicksal trifft mich mit voller Wucht. Man schlägt mir vor, den Open Tour Bus zu nehmen oder nen Zug. Mit dem Zug könnte ich auch nachts in einem Schlafwagenabteil fahren. Beide Alternativen bedeuten ca. 11 Stunden Fahrtzeit. Da ich weder im Bus noch im Zug schlafen kann entscheide ich mich dann für eine 11 Stunden Zugfahrt, die morgens um 11 losgeht. So sehe ich immerhin noch jede Menge vietnamesische Gegend. Werde dann erst um 22 Uhr in Nha Trang ankommen. Ich bin glaube ich noch nie 11 Stunden mit nem Zug gefahren. Der Flieger wäre gar nicht so viel teurer gewesen und hätte nur eine Stunde gebraucht. Ärgerlich, hätte ich doch mal selber gestern Abend den Flug gebucht. Nehme mir vor, den Flieger nach Saigon direkt nach Ankunft in Nha Trang zu buchen.

Rede mir danach vergeblich ein, dass man in Vietnam auch mal mit dem Zug gefahren sein muss. Habe gelesen, dass man in den Zügen und Bussen ab und an etwas zu trinken von vietnamesischen Mitreisenden angeboten bekommt. Wenn man dann, nachdem die Wirkung der KO Tropfen nachgelassen hat, wieder aufwacht, ist in der Regel das Gepäck weg. Ich muss also wachsam sein. Checke im Hotelzimmer nochmal, ob es wirklich keinen Flug mehr gibt, aber es ist wirklich alles ausgebucht.
Es wird Zeit, sich um ein Hotel in Nha Trang zu kümmern. Nha Trang wird auch gerne als das Mallorca von Vietnam bezeichnet. Es soll hier den schönsten Strand in Vietnam geben, es soll aber auch nicht ganz ungefährlich sein. Der Lonely Planet berichtet von Gangs Jugendlicher, die ihre Opfer nachts am Strand mit Stromschlägen außer Gefecht setzen und dann ausrauben. Zudem ist der Diebstahl in den Hotels hier anscheinend ein echtes Problem. Ich beschließe daher ein gutes Hotel zu buchen, um das Risiko zu minimieren. Zudem muss ich mich sicher von der Zugfahrt erholen. Entscheide mich für das Sunrise Nha Trang Beach Hotel. Laut dem Lonely Planet soll es das schönste Hotel in Nha Trang sein. In 2009 hat es den Award für das beste Hotel Vietnams bekommen. Da bin ich ja mal gespannnt. Anschließend ab ins Bett.

11. Tag Hoi An

Wache um 5:30 auf, da die japanische Kindermafia heute beschlossen hat, eine halbe Stunde früher aufzustehen. Auf die Spitze treibt es ein kleines japanisches Blag, was in seinen Schuhen so Minihupen eingebaut hat. Bei jedem Schritt quietscht es laut. Und wenn nix mehr quietscht wissen die Eltern, dass das Kind in den Pool gefallen ist.
Stehe auf und gehe in die Lobby, wo ich Long treffe, die heute im Hotel arbeitet. Reiseagentur und Hotel gehören zur selben Company hat mir der Reiseführer gestern erzählt. Plötzlich scheint irgendwie jeder meinen Namen im Hotel zu kennen und weiß genau, was ich die letzten Tage gemacht habe. Beim Frühstück bekomme ich sogar Kaffee eingeschenkt, als Einziger. Sonst musste ich mir den immer selber holen. Fühle mich beobachtet.
Heute ist ein Tag am Beach geplant. Bin der erste an unserem Hotelstrand. Schon ganz schön warm hier um 8 Uhr morgens, bestimmt an die 30 Grad. Um 10 Uhr kommt dann eine deutsche Reisegruppe, die auch in meinem Hotel wohnt. Alle so zwischen 55 und 65 Jahre alt. Erfahre, dass sie aus München kommen und eine 3 Wochen Rundreise gebucht haben. Sage ihnen, dass man für Vietnam ansich schon mindestens 4 Wochen einplanen muss, um das Land wirklich kennenzulernen. Danach habe ich meine Ruhe.

Halte es bis 14 Uhr am Strand aus, dusche schnell und fahre dann um 15 Uhr in die City, um dort etwas zu essen. Esse wieder sehr gut in einer Lonely Planet-Empfehlung und spaziere anschließend noch etwas durch die Stadt.

Essen im vietnamesischen Restaurant
Essen im vietnamesischen Restaurant
Markt in Hoi An
Markt in Hoi An

Plötzlich ruft jemand meinen Namen. Bin völlig überrascht und drehe mich um. Es ist eine der Texanerinnen, mit der ich auf der Halong Tour war. Die sitzt dort alleine in nem Straßencafe. Das ist mal ein Zufall. Sie erzählt mir, dass ihre Freundin vorgestern bereits nach Houston abgereist ist und sie nun noch 10 Tage alleine in Vietnam unterwegs ist. Setze mich zu Ihr und wir trinken ein Bier. Nach ner Stunde muss ich aber gehen, da ich zum Shuttle-Bus muss, der mich zurück ins Hotel bringt. Wir verabreden uns aber für den Abend. Zurück im Hotel dann kurz geduscht. Nach 2 Stunden dann zurück in die City.

Es wird ein netter Abend und so komme ich erst um 6 Uhr morgens wieder ins Hotel zurück und werde mit den Worten. „Hello, all ok with you?“ empfangen.

12. Tag Hoi An, Zugfahrt nach Nha Trang

Man hat sich schon Sorgen gemacht, als ich erst früh am Morgen ins Hotel zurückkomme. Sage, dass alles ok ist aber natürlich ist nix ok, denn ich muss schon wieder um 8 Uhr aufstehen und habe 10 Stunden Zugfahrt vor mir. Versuche noch 2 Stunden zu schlafen, was aber nicht so richtig gelingt. Kurzes Frühstück und um 9:30 geht’s dann mit dem Taxi zum Bahnhof. Bin schon vor der Zugfahrt total übermüdet.
Um 11:20 fährt der Zug mit einer halben Stunde Verspätung los. Ansich sind Vietnamesen eher klein und schmächtig aber ich bekomme einen Vietnamesen als Sitznachbarn, der unhöflich und dick ist. Das war ja wieder mal klar. Ich hasse Zugfahren. Er macht sich sofort so breit er kann und zieht auch ständig extrem laut die Nase hoch. Zudem hat er auch noch 3 gekochte Maiskolben in einer Plastiktüte dabei, die er offen vor sich hinlegt. Ich bin müde und genervt. Auf der anderen Seite neben mir ein ca. 2 jähriges Kind mit seiner Mutter. Kaum fahren wir los, muss mein Sitznachbar, der am Fenster sitzt, wieder aufstehen und an sein Gepäck. Ich schaue ihn böse an aber das scheint ihn absolut nicht zu stören.

Warten am Bahnhof in Nha Trang
Warten am Bahnhof in Nha Trang
Im Zug
Im Zug

Als nach einer Stunde die Mutter neben mir den kleinen sein Geschäft direkt neben mir verrichten lässt, indem sie eine Zeitung in den Gang legt, ist der Tag für mich gelaufen. 10 Stunden Flug von Deutschland nach Bangkok sind ja schon lang, aber eine 11 Stunden Zugfahrt in einem dreckigen, stickigen Zug durch Vietnam sind für mich die Hölle. Nach 8 Stunden Fahrt habe ich Hunger. Den komischen Wagen mit Essen, den sie seit Stunden durch die Gänge karren habe ich anfangs noch müde belächelt, doch da ich vergessen habe, etwas zu Essen für die Zugfahrt mitzunehme, bin ich nun gezwungen, etwas zu bestellen. Ich bestelle also ein Schälchen Reis ohne alles. Das ist hier anscheinend ungewöhnlich, denn ich werde dreimal auf vietnamesisch gefragt, ob ich denn nichts dazu haben will. Das erkenne ich daran, dass die Dame beim Reden immer auf die anderen komischen Sachen zeigt. Ich verneine dreimal und bekomme meinen Reis. Wenn man Hunger hat schmeckt Reis, auch wenn man ihn mit Stäbchen essen muss.

Das war wirklich ein verlorener Tag. Habe den ganzen Tag nur im Zug verbracht und war auch einfach zu müde, um zu arbeiten oder zu lesen. Aber schlafen konnte ich auch nicht.
Komme um 22 Uhr fix und fertig in Nha Trang an. Nicht einmal die Motorbikefahrer trauen sich noch, mich anzusprechen, was natürlich gelogen ist. Natürlich sprechen sie einen an. Nehme mir mit letzter Kraft ein Taxi ins Hotel. Im Hotel angekommen erfahre ich dann, dass ich im falschen Hotel bin. Habe aber zum ersten mal Glück an diesem Tage, denn mein richtiges Hotel ist nur 300m entfernt. Dort komme ich kurz darauf verschwitzt und mit Rucksack auf dem Rücken zu Fuß an. Mitleidig wird mir die Tür aufgehalten. Checke ein und bekomme mein Zimmer.
Was ein Zimmer. Riesengroß und sauber. Und Balkon mit Beach View. Das Hotel ist wirklich der Hammer. Gehe erst einmal eine halbe Stunde duschen. Danach ist die Welt wieder in Ordnung. Gönne mir ein Tiger Bier aus der Minibar und setze mich auf den Balkon und höre entfernt das Rauschen der Wellen. Das Leben hat mich wieder. Gehe schlafen

13. Tag Nha Trang

Der Wecker klingelt unbarmherzig um 8 Uhr. Die Zugfahrt steckt mir noch in den Knochen aber ich quäle mich unter die Dusche. Dann Frühstück. Das ist hier wirklich alles das mit Abstand luxuriöseste, was ich bisher in Vietnam erlebt habe. Ärgere mich, dass ich morgens nie Hunger habe.

Blick über den Strand von Nha Trang

Blick über den Strand von Nha Trang

Da man so ein Hotel natürlich auch genießen muss, entscheide ich mich dafür, den Vormittag am Hotelpool zu verbringen. Zudem ist es heute auch extrem warm. 35 Grad erfahre ich später. Liege also um 10 Uhr am Hotelpool und langweile mich. Nicht einmal Leute hier, die man beobachten kann. Im Lonely Planet habe ich auch schon alles zu Nha Trang gelesen.

Hotelpool in Nha Trang
Hotelpool in Nha Trang
Nochmal der Pool
Nochmal der Pool

Um 12 Uhr ist mir so langweilig, dass ich zurück auf mein Zimmer gehe. Anschließend spaziere ich die gesamte Uferpromenade ab und auf der anderen Seite wieder zurück. Immerhin 8 km Strecke zurückgelegt aber bin auch mächtig ins Schwitzen gekommen, da es heute extrem schwül ist. Strandpromenade kann ich aber abhaken und morgen will ich 2 von 3 anderen Sehenswürdigkeiten besuchen, die ich mir hier vorgenommen habe.

Strandpromede
Strandpromede
Private Beach des Sheraton
Private Beach des Sheraton
Beachclub an der Strandpromeda in Nha Trang
Beachclub an der Strandpromeda in Nha Trang

Schon extrem, was in Vietnam derzeit überall an touristischer Infrastruktur gebaut wird. An der Strandpromende von Nha Trang überall Baustellen, auf denen neue Hotels gebaut werden und auch auf der Fahrt von Hoi An zum Bahnhof konnte ich sehen, wie sie auf einer Länge von 5km ein Hotel-Resort nach dem nächsten bauen. In Danang ebenso. In 5 Jahren wird man Vietnam in vielen Regionen sicherlich gar nicht mehr wiedererkennen. Man hat das Gefühl, die Vietnamesen übertreiben es ein wenig. Aber jeder der Jüngeren, mit dem man hier spricht ist ganz klar für den Tourismus, da er eben Geld und Jobs für das Land bringt.

Überall Baustellen an der Promenade
Überall Baustellen an der Promenade

Der Lonely Planet empfiehlt, man solle unbedingt eine Tour, auf eine der Inseln machen, die sich hier im Meer tummeln. Aber in diversen Foren habe ich nun erfahren, dass weder das Schnorcheln besonders toll sein soll, noch sollen die Inseln wirklich so sehenswert sein. Zudem sollen diese Touren teilweise Verkaufsveranstaltungen ähneln, wo auf den Booten versucht wird, den Touris möglichst viel Getränke zu verkaufen und auf sonstige Angebote in der Stadt hingewiesen wird. Entscheide mich daher gegen eine solche Tour. Will lieber morgen mal zum Strand gehen.

Zudem muss ich mich morgen auch mal um meine weitere Reiseplanung kümmern. Ansich wollte ich ja von Nha Trang direkt nach Saigon fliegen. Aber da ich ansich noch Zeit habe, habe ich mir überlegt, noch einen Zwischenstop in Dalat einzulegen, dass in 1.500 Höhe liegt und wo viele der vietnamesischen Minderheiten wohnen. Soll ganz interessant sein. Es gibt dorthin wohl sowohl eine ältere Route, bei der die Busse 7 Stunden brauchen als auch eine neuere Route, die zum einem schöner sein soll und die nur ca. 3,5 bis 4 Stunden benötigt. Das Unternehmen Mai Linh Bus fährt wohl die neuere Strecke. Muss mal schauen, wo und wie ich die morgen buchen kann. 7 Stunden Busfahrt will ich natürlich gerne vermeiden.
Alternativ kann man hier auch noch die „Easy Rider“ buchen. Das sind ca. 50 Motorradfahrer, die diese Strecke auch anbieten. Soll ein Erlebnis sein. Aber wenn man sich anschaut, wie die hier fahren und wie hier im Gegenzug die medizinische Versorgung ist, dann mag das noch so schön sein, aber man muss es ja auch nicht übertreiben.
Da mein Bauch seit 2 Tagen etwas grummelt gehe ich heute sicherheitshalber mal im Hotel essen. Habe auch vorsorglich mal 2 Tabletten geschluckt, die ich mir in Deutschland gekauft habe, d.h. wieder 2 Gramm weniger im Reisegepäck. Bestelle nen Fisch auf Bananenblatt gegrillt und bekomme das Beste, was ich in Vietnam bisher gegessen habe.
Danach ins Hotelzimmer und noch etwas arbeiten.

14. Tag Nha Trang

Nach dem Frühstück muss ich mich erst einmal um meine Reiseplanung kümmern, da ich ja das Hotel nur bis morgen früh gebucht habe. Schaue mich also zunächst nach einem Hotel in Da Lat um aber es gibt dort für die nächsten beiden Tage kein Hotel mehr. Bin überrascht aber sowohl Nha Trang als auch Da Lat sind wohl am Wochenende voll von Touristen. Was nun? Suche alternativ nach nem Flug nach Saigon aber auch hier sind in den nächsten 5 Tagen alle Flüge ausgebucht. Auch in Nha Trang ist kaum noch ein Hotel frei am Wochenende. Bin aber nun gezwungen, noch 2 weitere Tage hier zu bleiben und buche ein Hotel ca. 10km außerhalb von Nha Trang. Es ist eh einiges an Arbeit liegengeblieben und so werde ich halt 2 Tage Pool und Arbeit einlegen. Wäre ja gerne noch 2 Tage in meinem jetzigen Hotel geblieben aber es ist auch ausgebucht bzw. es sind nur noch Suiten frei aber die kosten ein Vermögen. Danach gehe ich in die Stadt und suche das Busunternehmen. Renne fast eine Stunde bei 34 Grad durch die Stadt, um zu merken, dass ich bereits dreimal an derem Büro vorbeigerannt bin. Buche für Montag eine Busfahrt nach Da Lat, da es in der Woche kein Problem ist, dort ein Hotel zu bekommen.
Danach noch 2 Sehenswürdigkeiten im Schnelldurchlauf, weil es wirklich extrem heiss ist. Zum einen die Türme von Po Nager und zum anderen die Long-Son Pagode.

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Po Nagar

Blick auf Nha Trang

Blick auf Nha Trang

Long-Son-Pagode

Long-Son-Pagode

Long-Son-Pagode

Long-Son-Pagode

Um 14:30 bin ich dann wieder im Hotel und gehe noch etwas an den Hotelpool, also doch kein Strand heute. Anschließend noch was gegessen.

15. Tag Nha Trang

Merke erst am dritten Tag, dass es im Hotel frisch gepressten Orangensaft gibt. Schade. Lese nach dem Frühstück noch ein wenig und nehme mir ein Taxi ins nächste Hotel. Ist eine typische Resortanlage in der Einöde. Keine Möglichkeit, außerhalb des Hotels noch etwas zu unternehmen. Aber das hatte ich ja für die nächsten beiden Tage auch so geplant. Trotzdem ärger ich mich, dass ich nicht alles ein wenig früher gebucht hatte. Aber gerade bei den Hotels, hatte ich nicht damit gerechnet, dass an einem Wochenende alles ausgebucht sein könnte. In der Woche ist wohl auch alles kein Problem. Aber bei den Flügen sehe ich das nun schon zum zweiten mal, dass wenige Tage vorher alles ausgebucht ist. Dabei fliegt z.B. Vietnamese Airlines 3 mal am Tag die Strecke von Nha Trang nach Saigon. Trotzdem gibt es in den nächsten 5 Tagen keinen Flug mehr. Da ich ja alles immer nur sehr kurzfristig und spontan buchen wollte, da ich ja vorher nie weiß, wo es mir gefällt, ist das echt ein Problem.
In der Anlage angekommen wimmelt es nur so von Japanern. Verbringe den Tag mit Lesen am Pool und mache sonst nix. Der Pool ist der größte Pool, den ich bisher in einer Hotelanlage gesehen habe. Aber außer am Pool zu liegen kann man hier auch nix machen.

Pool im nächsten Hotel

Pool im nächsten Hotel

Beach

Beach

Blick von der Beach-Bar aufs Meer

Blick von der Beach-Bar aufs Meer

Esse früh zu Abend, um endlich mal wieder ein paar Sachen wegzuarbeiten. Es fällt mir nicht leicht, während Reiseplanung, Sightseeing etc. wirklich mal konzentriert ein paar Stunden zu arbeiten. Oft ist aber auch die Internetverbindung so schlecht, dass gar kein vernünftiges Arbeiten möglich ist.

16. Tag Nha Trang

Da die Anlage etwas weitläufiger ist, fahren hier die ganze Zeit so Elektroautos rum. Als ich gestern ankam, bin ich auch mit einem solchen Auto von der Rezeption zu meinem Zimmer gefahren worden. Der Abstand von der Rezeption zum Zimmer entspricht ungefährt 300 Meter, also einer Strecke, die ein gesunder Erwachsener in guter körperlicher Verfassung, bei guten Wetterbedingungen durchaus zu Fuß zurücklegen kann. Umso überraschter bin ich, dass sich die Japaner am Morgen alle mit diesen Autos zum Frühstück abholen lassen. Ich dagegen lege die Minute zum Restaurant zu Fuß zurück, weil ich nicht weiß, wo man sich die Autos bestellen kann.

Elektroautos im Hotel

Elektroautos im Hotel

Aber ich habe mich ansonsten blitzschnell an das Resortleben angepasst. Hänge nach dem Frühstück faul am Pool rum, lese etwas, bestelle alle zwei Stunden beim Poolboy etwas zu trinken und gehe ab und an gelangweilt eine Runde schwimmen. Keiner würde auf die Idee kommen, dass ich vom Norden gekommen bin und in den Süden weiterreisen will.

Ich gehe sogar soweit, dass ich mir Mittags nen Club Sandwich bestelle. Zum ersten mal seit langer Zeit kein vietnamesisches Essen. Passe dann einen Moment nicht auf und sehe, wie mir eine vietnamesische Ameise eine Pommes stehlen will. Schubse sie rabiat vom Teller. Man muß hier wirklich permanent auf der Hut sein.

Hotelanlage

Hotelanlage

Verbringe im Hotel mehr Zeit mit Lesen als mit Arbeiten und habe ein schlechtes Gewissen. Morgen geht’s dann aber endlich weiter mit dem Bus nach Dalat. Ich wäre ja im Nachhinein betrachtet viel lieber noch 2 Tage länger in Hoi An geblieben als in Nha Trang. Buche am Nachmittag das Hotel in Dalat, wo ich 2 Tage verbingen werde und den Flug von Dalat nach Saigon. Sicherheitshalber wird auch direkt noch für 3 Tage ein Hotel in Saigon gebucht. Dieses ganze Buchen nimmt in Summe schon eine Menge Zeit in Anspruch. Allerdinge nehme ich mir auch immer viel Zeit, nach geeigneten Hotels Ausschau zu halten und lese mir vorher immer die negativen Bewertungen der ehemaligen Besucher durch. Zudem versuche ich immer, ein möglichst zentral gelegenes Hotel zu buchen, was bisher auch immer die richtige Entscheidung war.

Aber wenn ich mir überlege, dass bei den echten Backpackern auch noch Stunden mit Zug- und Busfahren verloren gehen, dann bin ich froh, dass ich zumindestens die zwei größten Strecken fliegen werde und mir bei kleinen Strecken in der Regel ein Taxi nehme. Ein echter Backpacker, der 4 Wochen unterwegs ist, hat wahrscheinlich netto nur 2 Wochen wirklich was gesehen, da er die andere Hälfte in Bussen und Zügen und mit sonstigen Reiseplanungen verbracht hat. Zieht man davon die Hälfte für Schlafen ab, so bleibt nur noch eine Woche. Nehme mir vor, diese Rechnung dem nächsten Backpacker unter die Nase zu reiben und danach mit einem mitleidigen Gesicht wortlos wegzugehen.
Ansonsten ein Tag, an dem nicht viel passiert ist.

17. Tag Nha Trang, Da Lat

Heute geht es endlich weiter nach Da Lat. Fahre um 12 mit dem Taxi zur Bus-Station, wo um 13 Uhr der Bus abfährt.

Unser Bus

Unser Bus

Pünktlich sind sie hier ja. Ich hatte erwartet, ich würde hier nun auf jede Menge Backpacker treffen aber im Bus sind ansonsten nur Vietnamesen. Nach 2 Stunden wird eine kurze Pause an einer Tankstelle gemacht, die auch über einen kleinen Kiosk und eine Art Schnellimbiss verfügt. Die Vietnamesen verhalten sich, als hätten sie seit Tagen nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. Jeder kauft irgendwas und alle sind am Essen. Ich bin der einzige, der dumm rumsteht und nicht weiß, was er machen soll. Nach 5 Minuten kommt plötzlich eine junge Vietnamesin auf mich zu und fragt mich, ob sie sich was mit mir unterhalten könnte. Ich überlege mir, wie sie wohl reagieren würde, wenn ich ihr auf nem Taschenrechner zeigen würde, was das kostet, so wie es die Vietnamesen immer machen aber natürlich willige ich ein. Sie ist eine Studentin, die im 2. Jahr Englisch in Saigon studiert und mit mir reden will, um ihr Englisch ein wenig auszutesten. Gerade ist sie auf Urlaubstour in Nha Trang und Da Lat. Es muss sich also schon um eine Vietnamesin aus einer reicheren Familie handeln, denn die meisten sind oft noch nicht mal bis in die nächste Stadt gereist, weil ihnen einfach das Geld hierfür fehlt. Unterhalte mich also etwas mit ihr.

Es geht dann noch 2 Stunden weiter und dann wir erreichen Dalat. Mit 24 Grad ist es nun merklich kälter als in Nha Trang und auch die ganze Vegetation hat sich verändert, alles recht grün hier. Checke in meinem Hotel ein. An der Rezeption sprechen sie kaum ein Wort englisch. Wenn ich dann etwas sage blicken sie mich komisch an und tun so, als ob ich kein englisch kann und wiederholen 3 mal etwas, was ich nicht verstehe und was sicher kein englisch ist. Überlege, ob ich einfach nur noch deutsch sprechen soll.

Vietnamesisches Getränk, dass nicht schmeckt

Vietnamesisches Getränk, dass nicht schmeckt

Gehe anschließend ein wenig durch die Stadt. Sehe außer mir fast keine anderen Touristen. Hier scheint es nicht viele hinzuziehen. Bin bis jetzt aber auch noch nicht wirklich begeistert. Jeder Mopedfahrer spricht dich in Dalat plötzlich mit „Easy Rider“ an, in dem er auf sich zeigt. Wie oben bereits erwähnt waren bzw. sind die Easy Rider eine Gruppe von ca. 50 Motorradfahrern, die sich vor einigen Jahren mal gegründet hat, um Touristen von Saigon oder Nha Tran nach Dalat zu bringen. Nachdem die durch diverse Reiseführer eine gewisse Bekanntheit erlangt haben und Touristen gerne diese Touren buchen, haben das natürlich auch die anderen Kameraden in Dalat mitbekommen und nun sind es plötzlich alles „Easy Rider“, eine ganze Stadt voll davon. Man liest in Reiseführern auch, dass das den richtigen „Easy Ridern“ wohl gar nicht gefällt.

Laufe etwas herum und bilde mir einen ersten Eindruck von der Stadt, Danach gehe ich was essen. Das Essen stellt mich anschließend wieder einmal auf eine harte Probe. Ich kann nach 3 Wochen immer noch nicht verstehen, wieso die vietnamesische Küche in den Reiseführern so in den Himmel gelobt wird. Aber ist natürlich alles Geschmackssache würde man jetzt diplomatisch sagen. Danach dann ab ins Hotel.

18. Da Lat

Das Hotel ist so da lat (kleines Wortspiel) Schimmel im Bad, Frühstück nicht toll, hellhörig, etc. Aber ansich ist es Ordnung, war ja auch mit 25 Euro recht günstig.
Starte also nach dem Frühstück mit einem Stadtspaziergang. Zuerst einmal zum Crazy House, einem Haus, was Dali gebaut haben könnte, halt etwas eigenwillig.

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat

Crazy House in Da Lat

Von dort gehe ich runter zum See und anschließend noch etwas über den Markt, wo aber um diese Zeit noch nicht viel los ist.

See in Da Lat

See in Da Lat

See in Da Lat

See in Da Lat

Generell finde ich alles nicht so wahnsinnig aufregend hier. Lese dann, zurück im Hotel, dass wohl die Tagestouren zu den Bergvölkern deutlich spannender sein sollen aber dafür ist es nun zu spät, da ich ja morgen schon wieder abreise.
Gehe nachmittags noch etwas durch die Stadt aber ansich entdecke ich nicht mehr viel Neues. Den Blumengarten von Da Lat muss ich mir ja wirklich nicht antun, gehe ja zuhause auch nicht auf ne Bundesgartenschau, wieso also hier falsches Interesse heucheln?

Da Lat

Da Lat

Da Lat

Da Lat

Da Lat

Da Lat

Um beim Essen heute auf der sicheren Seite zu sein, gehe ich ins V-Cafe, einem kleinen Restaurant, was von einem Amerikaner betrieben wird und das daher auch westliche Gerichte im Angebot hat. Das war eine gute Entscheidung. Anschließend zurück ins Hotel. Insgesamt hat mich Dalat nicht so von den Socken gehauen.

V-Cafe Da Lat

V-Cafe Da Lat

Freue mich nun aber schon auf Saigon, der größten Stadt auf meiner Reise.

19. Da Lat, Saigon

Stehe spät auf und verzichte aufs Frühstück. Will bis zum Check-Out um 11:30 im Hotel bleiben und dann direkt zum Flughafen fahren.
Um 12 Uhr geht’s also dann Richtung Airport. Der Weg dorthin ist lang und ich frage dreimal nach, ob der Fahrer verstanden hat, dass ich nach Saigon fliegen und nicht fahren will. Aber 40 Minuten später kommen wir dann doch am Airport an. Der Flughafen, den sie erst Ende 2009 eröffnet haben wirkt wie ein Geisterflughafen. Kaum ein Mensch ist zu sehen geschweige denn das hektische Treiben, was man bei einem Flughafen erwarten würde. Komische Atmosphäre. Bin sehr früh da und habe nun noch 4 Stunden Aufenthalt hier, aber mit schwerem Rucksack wollte ich auch nicht durch Dalat laufen.

Nach dem Flug mit dem Taxi ab ins Hotel. Das Taxi Prozedere am Flughafen ist wie in Bangkok inzwischen richtig gut organisiert. Man stellt sich am Taxi-Counter an, sagt, wo man hin will, bekommt den Preis gesagt und wird in ein Taxi verfrachtet. Keine nervige Taxi Mafia mehr am Flughafen. Gefällt mir.
Taxi Station am Flughafen Saigon

Taxi Station am Flughafen Saigon

Auf dem Weg ins Hotel bekomme ich einen ersten Eindruck von Saigon. Noch mehr Verkehr als in Hanoi und alles noch etwas größer. Aber gefällt mir gut hier. Ist durchaus mit Bangkok vergleichbar.

Strasse vor meinem Hotel

Strasse vor meinem Hotel

Mein Zimmer

Mein Zimmer

Höchstes Gebäude in Saigon

Höchstes Gebäude in Saigon

Im Hotel nur kurz die Sachen verstaut, um direkt mal etwas durch die Stadt zu laufen. Das Hotel ist wirklich super gelegen. Direkt neben einem großen Markt und absolut zentral. Zudem auch ein wirklich gutes Hotel. Auch nach 2 Stunden Spaziergang gefällt mir Saigon noch immer. Gehe zurück ins Hotel und esse dort im Restaurant eine Kleinigkeit. Stelle fest, dass die Hotelrestaurants oft die besten Restaurants sind, sie werden aber nie in einem Reiseführer als Restaurant-Tipp empfohlen. Entweder werden Hotels zum Übernachten empfohlen oder Restaurants zum Essen. Aber Hotel-Restaurants zum Essen findet man z.B. im Lonley Planet fast nie. Dabei sind die Hotel-Restaurants in Vietnam oft gar nicht teurer sind als die anderen Restaurants.

Nach dem Essen muss ich mich um die nächsten Tage hier kümmern. Ich will ansich so schnell wie möglich eine City-Tour machen, damit ich anschließend die Sachen besichtigen kann, die nicht in der City Tour enthalten waren und nicht alles doppelt besuche. Zudem will ich mir natürlich die Tunnel anschauen, die die Vietnamesen während des Vietnam-Krieges zum Schutz vor den Amerikanern gebaut haben. Und auch eine zwei oder drei Tages Tour ins Mekong Delta habe ich noch auf meiner Liste. Im Hotel werden Touren von Buffalo Tours angeboten. Laut Internet-Bewertungen auch ein guter Anbieter. Zwar wohl nicht so gut, wie Handspan, mit denen ich meine bisherigen Touren gebucht habe, dafür aber etwas günstiger. Buche daher die Tunnel-Tour + Tempel und die City Tour mal bei dieser Agentur. Ansich wollte ich ja mit der City Tour starten aber die gibt es morgen nicht, also morgen direkt die Tunnel: 7:45 Abfahrt und am Tag darauf die City Tour. Muss dann nur bald auch mal die Mekong-Delta Tour buchen. Danach aufs Hotelzimmer.

Markt in der Nähe von meinem Hotel

Markt in der Nähe von meinem Hotel

20. Tag Saigon, Cu Chi Tunnel, Kao Dai Tempel

Bin um 7 Uhr aufgestanden und habe es noch soeben geschafft, nen Kaffee zu trinken. Dann geht’s auch schon los. Ziel: Die Tunnel von Cu Chi und der Cao Dai Tempel. Wir sind diesmal eine kleine Reisegruppe, ein Architekt aus London und 2 Jungs aus Singapur, die dort ein Unternehmen betreiben, das Wakeboarding anbietet und Hung, unsere Reiseführerin. Insgesamt eine sehr nette Truppe.

Unsere Gruppe von hinten

Unsere Gruppe von hinten

Es geht dann zunächst zu den Tunneln. Nach 2 Stunden Fahrt sind wir da und schauen uns an, wo die Vietnamesen sich seinerzeit vor den Amerikanern im Vietnam-Krieg versteckt haben. Nachdem man einmal selber 100 Meter durch so einen Tunnel gegangen/gekrochen ist, bekommt man eine ungefähre Vorstellung davon, wie das Leben im Untergrund so gewesen sein muss. Und die Tunnel sind für die Touris schon verbreitert worden. Ich schwitze nach 100 Metern und mir tun die Knie weh.

Ab gehts in den Tunnel

Ab gehts in den Tunnel

Vietnamese fast verschwunden

Vietnamese fast verschwunden

Touristeneingang

Touristeneingang

Falle

Falle

Hier gehts zum Schießstand

Hier gehts zum Schießstand

Anschließend haben sie hier noch ein paar Modelle aufgebaut (z.B. von Fallen) und man kann auch mit einem der Gewehre schiessen, die im Vietnam-Krieg eingesetzt worden sind. Macht aber keiner aus unserer Gruppe. Einmal durch so einen Tunnel kriechen reicht uns.

Schlimmer als die Tunnel finde ich allerdings die Moskitos, die hier auch tagsüber stechen. Ich habe natürlich mein Antibrumm-Spray im Hotel gelassen. Der Engländer nicht. Aber nachdem er mir nichts anbietet bin ich auch zu stolz, um zu fragen, ob ich mir sein Spray kurz ausleihen kann. Nach dem letzten WM Spiel gegen England wäre das wahrscheinlich eh aussichtlos gewesen.
Nachdem wir uns noch nen kurzen Dokumentarfilm angesehen haben geht’s dann weiter zu einer „local Family“, die für uns kocht. Dort angekommen werden wir von den beiden Hunden des Hauses freudig begrüsst. Als ich die Hunde auch freudig begrüße schaut mich der Rest an, als hätte ich gerade nen Leprakranken geküsst. Vor dem Essen bietet mit der Londoner dann so nen Desinfektionsgel an, das ich aber ablehne. Man kanns auch übertreiben. Ich habe mich natürlich wie immer sicherheitshalber als Vegetarier angemeldet und erfahre von Hung, dass die Dame des Hauses, die für uns kocht Buddhistin und Vegetarierin ist. Sie kocht zwar auch Fleischgerichte, kann diese aber nicht abschmecken. Tja, Pech für den Rest der Gruppe. Das Problem ist nur, dass man in Vietnam nicht aus Höflichkeit etwas auf dem Teller zurücklässt, um zu zeigen, dass man nicht hungrig geht, sondern am besten alles aufessen sollte, um zu zeigen, dass es einem geschmeckt hat. Wir bekommen aber soviel vorgesetzt, dass wir davon gut und gerne 3 Tage hätten essen können. Aber schmeckt alles sehr gut und nach einer guten Stunde verabschieden wir uns wieder.

Haus der local Family

Haus der local Family

Die local Family trocknet Pfeffer

Die local Family trocknet Pfeffer

Weiter geht’s zum Cao Dai Tempel. Caodaismus ist eine Religion, die es fast ausschließlich in Vietnam gibt und vereinfacht gesagt eine Mischung aus mehreren Religionen darstellt. Mehr hierzu auf http://en.wikipedia.org/wiki/Cao_Dai . Der Tempel ist architektonisch ganz interessant und wir bekommen eine Art Gruppengebt im Tempel mit.

Im Kao Dai Tempel

Im Kao Dai Tempel

Im Kao Dai Tempel

Im Kao Dai Tempel

Kao Dai Tempel von außen

Kao Dai Tempel von außen

Anschließend geht’s dann wieder in den Bus Richtung Saigon. Insgesamt eine schöne Tour, allerdings auch viel Fahrerrei, wir saßen bestimmt 5 Stunden im Bus heute.

21. Tag Saigon

Für heute habe ich direkt die nächste Tour gebucht, eine Citytour durch Saigon. Saigon ist ansich nur der 1. Bezirk von Hoh Chi Minh aber die Vietnamesen sagen auch immer Saigon zu allem und daher bleibe ich auch dabei, da ich dann nicht so viel schreiben muss. Unsere Reiseführerin ist wieder Hung, was mich freut, da ich ihr Englisch gut verstehe. Ansonsten ist noch ein Australier mit an Board sowie eine Londonerin und ein Paar, das in Kanada wohnt aber von den Philippinen stammt. Und Rob, der Architekt aus London stößt am Ende auch noch hinzu. Wir begrüssen uns wie zwei alte Freunde.
Wir fahren zunächst auf den größten vietnamesischen Markt, der sich in China Town befindet. Mir fällt mal wieder auf, in wie vielen Städten es eine China Town gibt. Egal ob in Shanghai, New York, San Francisco etc, überall gibt’s immer eine China Town.

Mein Hotel liegt direkt neben dem Ben Thành Market. Das ist aber ansich ein reiner Touristenmarkt, während der Markt auf dem wir jetzt sind ein „wirklicher Markt“ ist. Klar laufen hier auch Touristen rum, aber man wird ansich fast völlig ingnoriert und die Vietnamesen konzentrieren sich darauf, ihren Landsleuten etwas zu verkaufen. Hier kaufen die Vietnamesen teilweise ihre Sachen ein, die sie anschließend teuer an die Touristen verkaufen erklärt uns unsere Reiseführerin. Zudem werden hier zu 50% Lebensmittel verkauft. Von Fröschen bis hin zu Hundefleisch ist alles dabei. Insbesondere in der Fleischabteilung bin ich froh, seit ca. 3 Wochen Vegetarier zu sein.

Vor dem Markt

Vor dem Markt

Im Markt

Im Markt

Immer noch im Markt

Immer noch im Markt

Und wieder vor dem Markt

Und wieder vor dem Markt

Vietnamesin mit Fahrrad

Vietnamesin mit Fahrrad

Drei Vietnamesen mit Fahrrad

Drei Vietnamesen mit Fahrrad

Weiter geht’s zu einer chinesischen Pagode. Diese ganzen Pagoden langweilen mich irgendwie ein wenig. Hier sind wir nun in einer, in die besonders Mütter mit einem Kinderwunsch kommen. In Hoe An war ich in einer, in die vornehmlich Männer kommen und dafür beten, dass ihr Geschäft besser läuft. Hung erzählt uns zwar auch, wieso das hier die Pagode ist, in die vornehmlich die zukünftigen Mütter kommen aber ich höre nicht so recht zu.

In der Pagode

In der Pagode

Fürbitten, die man kaufen und aufhängen kann

Fürbitten, die man kaufen und aufhängen kann

Weiter geht’s dann ins Kriegsrestemuseum. Das widmet sich vornehmlich dem Vietnamkrieg und ist natürlich aus vietnamesischer Sicht dargestellt und daher sehr einseitig. Aber trotzdem sehr interessant.

Kriegsrestemuseum

Kriegsrestemuseum

Kriegsrestemuseum

Kriegsrestemuseum

Bevor es dann zum Mittagessen geht besuchen wir auf Wunsch der Gruppe (ansich eher auf meinen Wunsch) noch einen Kaffeeladen, denn ich hatte Hung gestern gesagt, dass ich gerne mal den Weasel-Kaffee probieren würde.

Weaselkaffee laut Wikipedia: „Es werden damit ausschließlich die Kaffeebohnen bezeichnet (genau genommen die Kaffeekirschen), die von einer bestimmten Schleichkatzenart gefressen und wieder ausgeschieden werden. Sie ist für seine Entstehung unerlässlich.
Der wieselähnliche Baumbewohner ist vorwiegend nachtaktiv. Neben den Früchten der Kaffeepflanze ernährt er sich von anderen Früchten, gelegentlich von Kleinstsäugern und -reptilien, Eiern, frisch geschlüpften Küken und Insekten. Von den Kaffeefrüchten kann er aber nur das Fruchtfleisch verdauen, die Bohnen werden wieder ausgeschieden. Das Exkret wird von den Einheimischen eingesammelt. Dabei hilft dem Kundigen, dass die Schleichkatzen immer wieder an der gleichen Stelle ihr „Katzenklo“ aufsuchen. Die Bohnen werden gewaschen und leicht geröstet. Im Darm dieses Tieres sind die Kaffeekirschen einer Nassfermentation durch Enzyme ausgesetzt, welche die Geschmackseigenschaften ändert: es entsteht ein dunkles und volles, aber auch etwas „muffiges“ Aroma; der britische Schauspieler John Cleese beschreibt den Geschmack als „erdig, modrig, mild, sirupgleich, gehaltvoll und mit Untertönen von Dschungel und Schokolade“.
Das klingt nicht sonderlich lecker aber der Kaffee schmeckt nicht schlecht.

Kaffee-Shop

Kaffee-Shop

Weiter geht’s dann zu einem „local Restaurant“, in dem schon Bill Clinton zu Mittag gegessen hat. Das machen sie nun aber auch auf Ihrem Namensschild überdeutlich. Im Laden wird uns dann noch das Foto mit dem Präsidenten gezeigt. Ich bekomme Reisnudeln mit allerhand komischen Sachen serviert uns esse nicht viel. Hung macht sich anschließend Sorgen aber ich lüge ihr vor, ich hätte zu viel gefrühstückt.

Restaurant

Restaurant

Danach besuchen wir den Wiedervereinigungspalast. Sehr sehenswert. Ein Gebäude aus den 60er Jahren, das genau in diesem Zustand konserviert zu sein scheint. Sowohl architektonisch als auch von seiner Einrichtung her.

Wiedervereinigungspalast

Wiedervereinigungspalast

Wiedervereinigungspalast

Wiedervereinigungspalast

Weiter geht’s zu Notre Dame und zum alten Postamt. Notre Dame haut einen nicht wirklich vom Hocker. Wikipedia: „Die Kathedrale, der interessanteste christliche Sakralbau Saigons, steht am nördlichen Ende der Dong Khoi. Das neoromanische Gotteshaus wurde 1877-83 aus rötlichem Backstein erbaut. Auffallend sind die zwei hohen quadratischen Türme mit eisernen Spitzen.“ Das Postamt ist dagegen ganz nett. Ein französischer Kolonialbau. Noch heute in Betrieb.

Notre Dame
Postamt

Postamt

Dann ist die Tour zu Ende und wir verabschieden uns. Ich bin vor zwei Tagen in Saigon angekommen und habe bisher ansich noch keinen Schritt ohne Tour in der Stadt getätigt. Und auch wenn Hung mir eine 2 Tagestour ins Mekong-Delta mit Homestay bei einer vietnamesichen Familie für morgen angeboten hat will ich ansich erst einmal 1-2 Tage in Ruhe auf eigene Faust in Saigon verbringen. Ich beschließe daher, in meinem Hotel für 2 weitere Tage zu verlängern und eine Tour über Handspan ins Mekong Delta zu buchen, da dieser „Homestay ohne Air Condition“ mir nicht so recht zusagt.

Im Hotel will ich dann schnell das Hotel für weitere 2 Tage buchen und stelle fest, dass es für morgen ausgebucht ist. Als ich gerade versuche, ein anderes Hotel zu buchen ist plötzlich das WLAN weg. Panik steigt in mir auf. Ich versuche, mich zu beruhigen, gehe runter zum Reisebüro und sage mit zittriger Stimme, dass ich gerne morgen die Tour ins Mekong Delta mit Homestay buchen würde. Rufe danach auch noch kurz Hung an und informiere sie darüber, dass ich nun doch die Tour gebucht hätte. Zwei Stunden später bin ich wieder online und buche zwei weitere Tage im gleichen Hotel für die Zeit nach meiner Tour.
Muss danach aber packen, da es am nächsten Morgen schon wieder um 8:15 Uhr losgeht. Das bedeutet, vier Tage am Stück nur Touren. Ist alles kein Zuckerschlecken hier.

22. Tag Mekong Delta

Stehe um 7 Uhr auf, da ich noch frühstücken will. Bin daher gut in der Zeit. Denke ich jedenfalls als um 8 Uhr das Telefon in meinem Zimmer klingelt während ich auf der Toilette sitze. Man wartet unten auf mich. Bisher fand ich ja die Pünktlichkeit der Vietnamesen super aber überpünktlich müssen sie nun auch nicht sein. Um 8:05 bin ich bei unserem Tourguide. Wir holen anschließend noch ein älteres australisches Ehepaar ab. Als Alternative hätte ich noch einen weiteren Tag in Saigon verbringen müssen und hätte die Tour mit 10 anderen Leuten buchen können. Da ich aber eh das Hotelproblem hatte und die Tour nicht mit 10 Leuten machen wollte, habe ich die Tour für heute gebucht. Das australische Ehepaar stellt sich mit John und Yvonne vor. Wie gesagt, die beiden sind ein Ehepaar aus Australien und sind schätzungsweise 55-60 Jahre alt. Unser Reiseführer heißt Fug und ist ein 27 Jahre alter Vietnamese. Wir fahren mit dem Bus ca. 2 Stunden zum Mekong Delta. Auf der Fahrt kommen wir ins Gespräch und ich erfahre, dass beide bei beim australischen Finanzamt arbeiten. Die beiden sind sehr sympathisch und insbesondere mit John, der extrem kommunikativ ist unterhalte ich mich die Fahrt über bzw. er unterhält mich. Mein Englisch wird auch täglich besser.

Im Mekong-Delta

Im Mekong-Delta

Unser Boot

Unser Boot

Im Gegensatz zu Hung spricht Fug nur sehr schlecht englisch und selbst John und Yvonne haben Schwierigkeiten, ihn zu verstehen. Im Delta angekommen, kann ich mein Hauptgepäck erst einmal im Tour-Office abgeben, was unkritisch ist da ich all meine Wertsachen immer in meinem Rucksack habe. Der Kauf des Crumbler Rucksacks war der beste Kauf seit langem. Im unteren Fach des Rucksacks kann ich meine Kamera gepolstert unterbringen und im oberen Fach sind Laptop und alle anderen Wertsachen deponiert. Das kann ich dann sogar noch mit einem Zahlenschloss sichern. Aber das nur am Rande.

Noch ein Boot

Noch ein Boot

Wir fahren dann mit Fug eine der Touri-Routen ab. Mit dem Boot ins Mekong Delta und dann auf eine Insel . Dort werden wir in ein Restaurant geführt, wo wir tropische Früchte serviert bekommen. Ständig werden hier neue Touristengruppen angekarrt. Die Früchte schmecken gut aber sonst ist alles recht nervig. Als Höhepunkt wird uns beim Essen auch noch was typisch vietnamesisches vorgesungen. Das machen die Sängerinnen hier 40 mal am Tag und es wirkt gestellt, was es ja auch ist. Ich ärgere mich, dass ich diese Tour gebucht habe. Überall Verkaufsstände. Anschließend weiter auf eine Insel, wo wir Honigwein angeboten bekommen. Auch hier das übliche Verkaufsschema. Probiere etwas umsonst und kaufe danach völlig überteuert sinnloses Zeug. Uns wird eine Honigcreme angeboten, die jünger und schöner machen soll. Das australische Ehepaar kauft selbst das. John wird am nächsten Morgen feststellen, dass die Creme bei Yvonne nicht gewirkt hat, aber er wird sich nichts anmerken lassen. Später in Saigon erfahre ich, dass wohl die meisten Touren ins Mekong-Delta so laufen. Ist hier halt alles etwas touristischer.

Fisch aus dem Delta, den John und Yvonne bekommen

Fisch aus dem Delta, den John und Yvonne bekommen

Um 15 Uhr kommen wir zurück zur Bootsanlegestelle und bekommen mit Lan eine neue Reiseleitung. Ich bekomme mein Gepäck wieder und es geht aufs Boot Richtung „Local Family“. Mit Lan als Reiseführerin hat sich einiges verändert. Während Fug eher lustlos agiert hat und sich vornehmlich dafür interessiert hat, dass wir an den Ständen etwas kaufen, scheint Lan ihr Job wirklich Spass zu machen. Zudem spricht sie sehr gut Englisch. Wir mögen sie alle sofort.

Bei der „Local Family“ angekommen merken wir recht schnell, dass hier zwar eine Local Family wohnt, die spricht aber weder ein Wort Englisch, noch hat sie vor, sich auch nur eine Sekunde mit uns zu beschäftigen. Selbst die Hunde der Familie scheinen uns zu ignorieren. Ansich kommen wir in einem Haus einer gut verdienenden vietnameschen Familie an, die Teile ihres Grundstücks dafür bereitstellt, dass Touristen dort übernachten können. Das sieht dann so aus, dass die Familie in einem normalen Haus mit Betonwänden etc. wohnt und die Gäste in einem Art Holz-Pavillon übernachten können, in dem ein paar rustikale Betten mit Moskitonetz aufgestellt sind. Air Condition gibt’s natürlich nicht, dafür aber zwei Ventilatoren. Immerhin kocht die Mutter der Familie noch für uns. Aber warmes Wasser für die Touristen soll es auch nicht geben, wie ich kurz darauf merke. Ist aber bei 35 Grad nicht weiter schlimm. Ich sammel mir ein paar Pluspunkte bei Yvonne als ich ihr mein Duschgel anbieten kann, was ich seit 4 Wochen mit mir rumschleppe. Endlich bin ich das Zeug los. Genauso überflüssig, wie der elektrische Reiseföhn, den ich mir vor der Reise extra gekauft hatte.

Unser Schlafzimmer für die Nacht

Unser Schlafzimmer für die Nacht

Mangrovenwald

Mangrovenwald

Bisher war die Tour eine reine Verkaufsveranstaltung und nun auch noch im freien bei einer Familie übernachten, die bis auf „Hello“ kein Wort mit uns gesprochen hat. Hätte ich doch die Tour mit Hotel gebucht. Ich überlege mir, ob ich nicht spontan im nächsten Hotel einchecken soll aber auf der gesamten Insel gibt es keine Hotels. Die Lage ist aussichtslos. Wenn unsere Gruppe nicht so nett gewesen wäre, dann wäre der erste Tag ein Reinfall gewesen. Aber als wir nun zu Dritt am Abend so zusammensitzen, entwickelt sich ein sehr nettes Gespräch. Am Ende des Abends sind wir alle zu Lans Hochzeit eingeladen und haben Adressen ausgetauscht.

23. Tag Mekong Delta

Die Nacht verbringen wir wie gesagt in einer Art Veranda mit ein paar Feldbetten. Es ist heiß und die Temperatur wird auch später in der Nacht nicht unter 30 Grad fallen. Immerhin hat man uns die Möglichkeit gegeben, unter einem Moskitonetz zu schlafen. Gefühlt schlafe ich eine Stunde. Trotzdem bin ich am 2. Tag der Tour einigermaßen fit. Wir fahren mit dem Boot eine kurze Strecke auf eine andere Insel, wo wir eine Fahrradtour zu einem lokalen Markt starten. Wir bekommen auf dem Markt allerhand gezeigt und probieren ein paar Dinge. Anschließend dann Lunch und nach dem Essen geht’s dann schnell per Boot zurück zum Hafen.

Schmale Brücke

Schmale Brücke

Auf dem Markt

Auf dem Markt

Auf dem Markt

Auf dem Markt

Vietnamesen bei der Herstellung des "Coconut-Cakes"

Vietnamesen bei der Herstellung des "Coconut-Cakes"

Am zweiten Tag haben wir im Gegensatz zum ersten Tag keinen anderen Touristen auf der Tour gesehen, weder auf dem Markt noch sonstwo. Am Hafen werden wir wieder in die Hände eines anderen Tourguides übergeben, der uns zurück nach Saigon bringt. Es ist Hung von meinen ersten beiden Touren. Sie wirkt heute etwas gestresst. Ich gebe mich natürlich mitfühlend und wir schimpfen gemeinsam auf die nervigen Touris. Insgesamt eine durchwachsene Tour.

Boot mit Augen

Boot mit Augen

Auf der Rückfahrt erzählt mir John, dass sie in ihrem alten Hotel nur kurz ihr Gepäck abholen wollen, da sie die letzten beiden Tagen ein besseres Hotel gebucht hätte. Sie würden ins Liberty Central gehen. Nun wohnen wir also auch noch im gleichen Hotel.

24. Tag Saigon

Gehe um 8 Uhr frühstücken und treffe John und Yvonne. Wir frühstücken gemeinsam und die beiden sind ganz begeistert von dem Hotel.
Nach dem Frühstück ziehe ich aber alleine los und gehe zum höchsten Gebäude Saigons, wo sich in der 34. Etage eine Aussichtsplattform befindet. Von dort oben hat man wirklich einen guten Blick auf Saigon, leider aber alles nur durch Fensterscheiben. Trotzdem sehr nett.

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Blick vom Hochhaus

Ich gehe noch zwei Stunden durch Saigon aber da es heute wieder um die 35 Grad heiß ist, springe ich danach kurz in den Hotelpool.

Nach dem ganzen vietnamesischen Essen will ich heute mal wieder was „westlicheres essen“. Der Lonely Planet empfiehlt das Stella, wo es wohl unter anderem italienisches Essen gibt. Ich suche eine Stunde die Straße, wo das Restaurant sein soll. Schließlich finde ich es aber und das Essen ist wirklich lecker.

Stella

Stella

Schaue mir noch die Oper und ein paar weitere Sehenswürdigkeiten an. Auf weitere Pagoden verzichte ich aber.

Um 18 Uhr gehe ich dann ins Sheraton. Habe gelesen, dass es hier eine schöne Dachterasse im 23. Stockwerk geben soll und werde nicht enttäuscht. Zum einen ist gerade Happy Hour und zum anderen hat man einen wirklich netten Blick über Saigon. Verstehe nicht, wieso hier außer mir nur noch 6 andere Leute sind. Für mich ist das hier bisher eine der schönsten Locations von Saigon. Vielleicht liegts an den Getränkepreisen, die hier fast westliches Niveau haben. Ich bezahle für meinen Gin Tonic 5 Euro aber wegen Happy Hour bekomme ich immerhin gleich zwei davon. Bleibe 2 Stunden hier sitzen und beobachte, wie die Nacht über Saigon hereinbricht. Wirklich nett.

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Blick vom Sheraton

Anschließend noch etwas über den Nachtmarkt und danach zurück ins Hotel, da mir eingefallen ist, dass ich das Hotel ja nur bis morgen früh gebucht habe. Will für zwei weitere Tage verlängern aber stelle dann fest, dass das Hotel schon wieder ausgebucht ist. Muss mir also etwas neues suchen. Entscheide mich für das Majestic, angeblich einem der ältesten und schönsten Hotels in Saigon, was in einem französichen Kolonialbau untergebracht ist. Man muss sich auch mal was gönnen.

25. Tag Saigon

Stehe spät auf, da ich erst um 12 Uhr auschecken will, denn das Zimmer im neuen Hotel kann ich erst um 14 Uhr beziehen. Fahre dann um 12 Uhr ins neue Hotel, um dort schon mal mein Gepäck abzugeben. Das Hotel liegt nur 5 Minuten entfernt direkt am Fluß und ist wirklich ganz schön. Aber ansich wäre ich lieber in meinem alten Hotel geblieben, da die Lage etwas besser war. Zudem habe ich hier kein Frühstück mitgebucht aber diese Backpacker Absteigen sollen ja auch nur zum Schlafen reichen :) http://www.majesticsaigon.com.vn/

Meine neue Bleibe

Meine neue Bleibe

Der Pool

Der Pool

Da ich noch 2 Stunden Zeit habe bevor ich mein Zimmer beziehen kann gehe ich noch was durch die Stadt und esse ein Eis.

Eis

Eis

Um 12:30 Uhr bin ich aber schon wieder am Hotel und setze mich in die Lobby, um die letzten drei Tage aufzuschreiben. Um 14 Uhr kann ich dann endlich ins Zimmer.

Hier schreibe ich gerade Reisebericht

Hier schreibe ich gerade Reisebericht

Anschließend gehe ich was essen und laufe noch ein paar Stunden durch die Stadt. Saigon gefällt mir wirklich gut. Man kann hier stundenlang planlos durch die Stadt laufen, ohne, dass einem langweilig wird. Ständig gibt es irgendwas Neues zu sehen. Ist ansich ganz ähnlich wie Bangkok. Und wenn man irgendwann nicht mehr weiß, wo man gerade ist, nimmt man sich einfach ein Taxi zurück ins Hotel. Die kosten hier ja nicht viel. Aber so langsam klappts auch mit der Orientierung.

Ich frage mich schon seit Tagen, wieso ich in Vietnam noch keinen einzigen McDonalds oder Starbucks gesehen habe. Immerhin gibt es ja auch Pizza-Hut oder KFC hier in Saigon. Scheint auch schon andere beschäftigt zu haben merke ich, nachdem ich danach Google

26. Tag Saigon

Genau wie gestern habe ich auch für heute nicht viel vor. Die meisten Sehenswürdigkeiten habe ich besucht und so gehe ich einfach durch die Stadt, trinke hier und da nen Kaffee und genieße meinen letzten Tag in Saigon. Saigon hat mir deutlich besser gefallen als Hanoi, da es eine richtige Großstadt ist. Hanoi hat zwar auch 6,5 Millionen Einwohner aber wirkt irgendwie deutlich überschaubarer und die Einwohnerzahl spiegelt auch nicht die tatsächliche Größe Hanois wieder, da verschiedene Provinzen einfach dem Verwaltungsbezirk von Hanoi hinzugefügt worden sind. Hanoi wirkt z.B. bei weitem nicht so groß wie Köln.

Ich hatte mir überlegt, ob ich mir noch das Wasserpuppen-Theater anschauen soll, aber nachdem ich mir das mal vorab bei Youtube angesehen habe, habe ich mich dagegen entschieden. Ist nicht so mein Ding.

Tja, das wars dann schon. Morgen geht’s zurück nach Bangkok, wo ich mir noch einiges anschauen will. Ich hoffe, Songkran ist dort nun vorbei.

Insgesamt eine sehr interessante Reise, auch wenn ich mich ja nur auf der Haupt-Touristenroute bewegt habe. Abseits der Touristenroute wird man sicher noch ganz andere Eindrücke gewinnen können. Andererseits ist es auch nicht so, dass Vietnam voller Touristen ist. Geht man z.B. in Saigon mal durch die abseits den Zentrums gelegenen Bezirke, trifft man nur ganz selten einen Nicht-Vietnamesen an.

Übers Ohr gehauen worden bin ich auch nicht, wenn man mal von dem einen Euro in Hanoi absieht. Zumindestens habe ich es nicht gemerkt. Das man als Tourist hier und da mal ein paar Dong mehr aufgerufen bekommt ist ja normal. Gekauft habe ich aber bis auf den Weasel-Kaffee auch nichts.

Und es gab auch keine einzige brenzlige bzw. gefährliche Situation während der gesamten Reise. Allerdings habe ich es natürlich auch nicht provoziert und bin nicht nachts alleine durch irgendwelche engen Gassen von Saigon gelaufen. Die Hauptstraßen sind aber auch nachts völlig ungefährlich. Auch aus meinen Hotelzimmern wurde nichts gestohlen. Nur einmal fehlte mir im nächsten Hotel die Zahnbürste. Aber die habe ich wohl im Bad vergessen :)

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